Österreich

Junge Frau gefoltert und missbraucht

Heute Redaktion
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Donnerstag gab eine junge Türkin vor Gericht in Wien Einblicke in das Grauen von Zwangsehen. Angeklagt: ihre Schwiegereltern und ihr Gemahl Hassan D. Für alle gilt die Unschuldsvermutung. Vielleicht sind sie deshalb nicht vor Scham im Boden versunken.

Denn Opfer Leyla (Name geändert) erzählte Richter Norbert Gerstberger ihre Qualen: Sofort nach der "arrangierten" Heirat in der Türkei wurde sie zu ihrer neuen (zugewanderten) Familie nach Wien gebracht und in deren Wohnung eingesperrt. Kein Schritt allein auf die Straße, keine Besuche.

Sexuell vollzog Gemahl Hassan die Ehe mit der Jungfrau mit Schlägen, bis sie blutete. "Am nächsten Tag", sagt Leyla, "haben seine kleinen Geschwister, die im Nebenzimmer schlafen, meine Schreie zum Hohn nachgemacht."

Weil sie sich nicht fügte, gab es regelmäßig "Strafen". Auch die Schwiegereltern traten sie in den Bauch und rissen ihr Haare aus. Als sie nur noch 40 Kilo wog und am ganzen Körper blau war, musste sie unterschreiben, sie habe sich die Verletzungen selbst zugefügt.

Nach zwei Jahren gelang Leyla die Flucht zur Polizei. "Alles nicht wahr", sagen die Angeklagten. Wirklich wahr? Prozess vertagt.