Österreich

Junge Wirtschaft präsentierte neue Forderungen

Heute Redaktion
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Um auf die angespannte Situation vieler Unternehmen hinzuweisen, lud die Junge Wirtschaft Wien zum Pressegespräch in die Geisterbahn im Prater. Vorgestellt wurden dabei die Hauptforderungen der JWW an Politik und Verwaltung: eine Normenreduktion, ein lohnnebenkostenfreies Quartal, die steuerliche Absetzbarkeit von Carsharing-Diensten, eine faire Modernisierung des Krankenstands, staatliche E-Mail-Adressen, mehr Flexibilität und Selbstbestimmung sowie das Ende der Ungleichbehandlung von Unternehmer.

"Es ist zum Schaudern“, sagt Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wiens. „Wir kämpfen täglich mit organisatorischen Hürden und einer lähmenden Bürokratie. Es wird Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger auf die Vorschläge derer hören, die mit ihrer unternehmerischen Tätigkeit Arbeitsplätze schaffen und so den Wirtschaftsstandort Wien stärken.“

Deshalb stellt die JWW diese Forderungen:


Steuerliche Absetzbarkeit von Carsharing-Diensten: Die Kosten für die Registrierung und Nutzung von Carsharing-Angeboten für betriebliche Fahrten sollen in voller Höhe "vorsteuerabzugsberechtigt" werden.
Reduktion der Normen und Bürokratieabbau 1:2: Um mehr Licht in den Vorschriftendschungel zu bringen, fordert die JWW: 1:2 – eine neue Regelung, zwei alte weg. Für jede neu geschaffene Regelung sollen zwei überholte Bestimmungen wieder abgeschafft werden.
Streichung der Lohnnebenkosten für das erste Quartal: „Kein europäisches Land außer Belgien kennt höhere Lohnnebenkosten als Österreich. Darum zögern gerade junge Unternehmen, neue MitarbeiterInnen einzustellen“, so Tarbauer aus eigener Erfahrung. Als Anreiz, Arbeitsplätze zu schaffen und als generelle Entlastung von rund 6.200 pro Klein- und Kleinstbetrieb, sollen die Dienstgeberbeiträge für drei Mitarbeiter für die ersten drei Monate im Kalenderjahr ersatzlos gestrichen werden. 
Gleichbehandlung beim Autofahren: In Wien wird zwischen Parkkarten für Unternehmer und dem allgemeinen Parkpickerl unterschieden. Diese Unterscheidung soll ersatzlos gestrichen werden. Den Wiener UnternehmerInnen soll es gestattet sein, flächendeckend in allen Bezirken während der Geschäftszeiten auf Anrainerparkplätzen zu parken. 
Weg mit der überholten Schanigarten-Regelung: „Auch wenn es im Februar in Wien milde 20 °C hat, dürfen Wirte ihre Schanigärten nicht aufsperren. Sie müssen auf wichtige Gäste verzichten, weil eine Regelung besagt, dass die Gastgärten nur von März bis November geöffnet werden dürfen.“, so Tarbauer. Statt einem "starren Korsett aus Regelungen" soll es mehr Flexibilität geben.  
Modernisierung des Krankenstandes: „Warum soll ein Mitarbeiter, der auch sonst Homeoffice macht, mit einer Beinfraktur nicht von zu Hause aus arbeiten dürfen?“, so Tarbauer. Die JWW will für eine für beide Seiten faire Modernisierung, die das heutige Miteinander von Unternehmer und Arbeitnehmer widerspiegelt, und fordert die Einführung eines Teilkrankenstandes.
Bürger-E-Mail statt Behördenfrust: Eine einfach umzusetzende und nachhaltige Forderung der Jungen Wirtschaft Wien ist die Vergabe staatlicher E-Mail-Adressen für alle Bürger. Damit wird die Kommunikation zwischen den ÖsterreicherInnen und dem Verwaltungsapparat effizienter, kostengünstiger und auch umweltbewusster. Um stundenlanges Anstellen, aberwitzige Öffnungszeiten und mühsame Informationsbeschaffung zu umgehen, können Informationen zu Terminen oder Rechnungen direkt und ohne Zeitverzögerung an die Bürger gelangen.