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"Junger Weg?" Pacult-Kritik an Rapid und Austria

Peter Pacult geht mit Austria Klagenfurt in seine zweite Bundesliga-Saison. Den Weg von Rapid und Austria Wien beäugt der 62-Jährige kritisch. 

Heute Redaktion
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Peter Pacult spricht über die Transfers von Rapid und Austria.
Peter Pacult spricht über die Transfers von Rapid und Austria.
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In der Aufstiegssaison hat Pacult mit den Kärntner "Violetten" jedenfalls überzeugt. Die Klagenfurter schafften es auf Anhieb in die Meistergruppe. Damit war der Klassenerhalt frühzeitig gesichert. Dass die Austria nicht in den Kampf um die Europacup-Ränge eingreifen konnte, der Aufsteiger als Sechster vier Punkte Rückstand auf Rapid hatte, war nur ein kleiner Wermutstrophen. 

"Es war vieles positiv, aber wir brauchen nicht mehr großartig zurückschauen, weil die neue Saison kurz vor der Tür steht. Natürlich war der Aufstieg allein schon sehr erfreulich. Als Aufsteiger relativ klar - auch wenn es am letzten Spieltag nochmals eng geworden ist - ins obere Play-off zu kommen, war ein großer Erfolg. Das große Geheimnis war, dass die Mannschaft eine Mannschaft war", erzählte Pacult im "Kicker". "Im oberen Play-off war es dann klar, dass wir da nicht viele Punkte machen werden, weil uns diese Vereine einfach Jahre voraus sind. Aber wir haben dennoch eine sehr anständige Saison gespielt", ergänzte Pacult. 

"Komisch, dass die Austria Granaten geholt hat"

"Diese Vereine" - damit meinte der Wiener auch die beiden Großklubs Rapid und Austria. Beide Teams haben bisher kräftig aufgerüstet. Rapid präsentierte mit der fixen Verpflichtung von Ferdy Druijf am Freitag bereits den neunten Zugang, die Austria hat sieben Spieler fix verpflichtet, dazu mit Billy Koumetio und Reinhold Ranftl zwei Leihspieler geholt. "Es ist sehr komisch", meinte Pacult mit Blick nach Favoriten, "wenn man bedenkt, dass eine Wiener Austria mit 70, 80 Millionen Euro Schulden dasteht, aber nichtige Granaten für österreichische Verhältnisse geholt hat."

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    Die "Veilchen" bedienten sich in der Transferperiode beim LASK, holten James Holland, Andreas Gruber und den aktuell verletzten Marko Raguz von den Stahlstädtern. Dazu Bayerns Ersatztormann Christian Früchtl. "Gut, man weiß, wer dahintersteht. Das ist auch legitim. Das sind die Möglichkeiten, die die Wiener Austria hat", schob der ehemalige Stürmer hinterher. 

    "Vor zwei Monaten von ,jungem Weg´ geredet"

    Auch Rapid habe "enorm aufgerüstet", analysierte Pacult, ließ dann aber Kritik an den beiden Wiener Großklubs folgen. "Das Einzige, das ein wenig komisch ist, ist, dass beide Vereine vor zwei Monaten von einem ,jungen Weg´ geredet haben. Dann holt man aber acht, neun Spieler. Da werden wieder ein paar Junge übrig bleiben", führte Pacult aus. Austrias Neuzugänge sind im Schnitt 25,3 Jahre alt, die von Rapid verpflichteten Kicker sogar 26,5 Jahre alt. 

    Gleichzeitig wiederholte Pacult aber, dass es ein legitimes Vorgehen sei, "weil sie beide im Europacup spielen und dafür gewappnet sein wollen." 

    "Nicht auf Rosen gebettet"

    Als kleinerer Klub sei es jedenfalls schwer, sich im Liga-Spitzenfeld zu etablieren. "Geld schießt Tore, da brauchen wir gar nicht reden", so der 62-Jährige. Die Klagenfurter suchen derweil noch Verstärkungen. Der zu Rapid abgewanderte Patrick Greil und Bayern-Leihspieler Timossi Anderson müssen ersetzt werden. "Mit der letzten Saison steigen natürlich auch die Erwartungen. Aber wir sind nicht mehr der völlig Unbekannte, müssen die Kirche im Dorf lassen, unsere Hausaufgaben machen. Dazu gehört aber auch der dementsprechende Kader", erklärte Pacult. Eine schwierige Aufgabe beim engen finanziellen Korsett der Klagenfurter Austria. "Dass wir nicht auf Rosen gebettet sind, weiß man, aber wir müssen trotz allem für die nächste Saison gerüstet sein." Auch für die Duelle gegen Rapid und die Austria...

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