Österreich

Jüngste Dealerin des Landes heute vor Gericht

Heute Vormittag muss sich in Eisenstadt ab 9.00 Uhr die wohl jüngste Drogen-Dealerin Österreichs vor einem Jugendschöffengericht verantworten.

Heute Redaktion
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Der Verhaftung von "Hasch-Isa" in der "Hasch Eisenstadt" sorgte landauf, landab für Schlagzeilen, Kopfschütteln – und ob ihres ausgeklügelten Geschäftsmodells teilweise auch für Erheiterung. Wie berichtet, wurde Isa F. (bald 17) festgenommen, da sie mit 17,5 Kilogramm Cannabis und rund 100 Ecstasytabletten gedealt haben soll. Dabei dürfte sie rund 200.000 Euro umgesetzt haben. Spannend: Bis November 2017 soll Isa F. zwar gelegentlich Drogen genommen haben, dann schwor sie dem "Stoff" aber ab und war zuletzt nachweislich clean.

"Mama, es war das schnelle Geld"



Warum sie dennoch zu Österreichs jüngster Dealerin wurde? "Mama, es war einfach das schnelle Geld", rechtfertigte sich Isa laut ihrer Mutter Ilse F. Die 17-Jährige hätte Gefallen daran gefunden gehabt, sich ihr Taschengeld von 200 Euro erheblich aufzubessern: "Sie gab dann schon einmal 400 Euro für ein Abendessen mit ihrem Freund im "Loft" aus".

Isa hatte Angestellte

Ihr Geschäftsmodell perfektionierte die clevere Dealerin im Laufe der Zeit. Immer, wenn neue Ware einlangte, gab die Cannabis-Dealerin zwar keine Rauchzeichen, agierte dennoch höchst diskret: Sie informierte Stammkunden über die Handyapp Snapchat, wo Nachrichten wieder verschwinden, sobald sie der Empfänger angesehen hat. Laut "Heute"-Informationen beschäftigte Isa F. auch Verkäufer. Ein Zeuge soll von ihr etwa den Auftrag bekommen haben, Drogen beim Flex in Wien zu verchecken.

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Astrid Wagner: "Rasch enthaften"



Nun sitzt sie aber doch im Gefängnis und bereut ihre Taten laut der Mutter sehr. Wie es ihr jetzt in der Justizanstalt geht? Ilse F.: „Sie hat mir erzählt, dass sie bereits sechs Bücher gelesen hat und eifrig in der Anstaltsschneiderei näht." Ob sie auch nach dem heutigen Prozesstag weiter im Gefängnis bleiben muss, ist unklar. Isas Anwältin Astrid Wagner zu "Heute": „Ich hoffe sehr, dass meine heute enthaftet wird. Das Gefängnis ist kein guter Ort für junge Menschen – Isa bereut ihre Fehler fürchterlich. Sie will wieder zur Schule gehen."

Isa wünscht sich Praktikumsstelle



Der Haken daran: Aus der Hasch Eisenstadt flog „Hasch-Isa" in der Zwischenzeit hinaus: „Sie will aber unbedingt weiter lernen und würde wahrscheinlich sogar bis nach Salzburg dafür pendeln", erzählt Mutter Ilse, denn: „Sie war Klassenbeste. In der Haft hatte sie jetzt viel Zeit, über ihr Leben nachzudenken."

Die Erkenntnis: „Bis sie wieder einen Schulplatz hat, will sie Gutes tun und sich nützlich machen. Sie möchte unbedingt ein Praktikum machen."

Isa F. drohen im schlimmsten Fall siebeneinhalb Jahre Gefängnis. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(coi)