Österreich

Jungstorch auf dem Weg nach Afrika verunglückt

Heute Redaktion
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Bild: Vier Pfoten

Schwach, ausgehungert und völlig verängstigt - so haben Tierschützer einen jungen Storch in Niederösterreich gefunden. Jetzt wird das Tier aufgepeppelt.

Schwach, ausgehungert und völlig verängstigt – so haben Tierschützer einen jungen Storch in Niederösterreich gefunden. Jetzt wird das Tier aufgepeppelt.

Auf seinem Weg in den Süden ist das Tier wohl bei einem Zwischenstopp in Bergland an der Erlauf im Bezirk Melk auf einem Transformator verunglückt und von dort in einen Abwasserkanal gefallen, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte.

 

Besorgte Anrainer, die das Tier entdeckten, riefen schließlich die Feuerwehr. Die Bergung des Storchs entpuppte sich als durchaus schwierig: Das arme Tier versteckte sich aus Angst in einem sehr engen Rohr, sodass die Mitarbeiter der Feuerwehr ihn mit einem Wasserschlauch regelrecht „herausspritzen“ mussten.

 

Schnabelspitze abgebrochen

„Der junge Storch wurde mit einer abgebrochenen Schnabelspitze, Schürfwunden am Kopf und einer Brustverletzung zu uns gebracht“, erzählt Hans Frey, Leiter der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) Haringsee. „Wir haben ihn nach der Erstversorgung in unserer offenen Storchenvoliere untergebracht. Dort war er in bester Gesellschaft: Erst vor kurzem waren zwei weitere junge Störche, die leider den Wegzug ihrer Familie in den Süden verpasst hatten, zu uns gekommen.“

 

Der verunglückte Storch erholte sich in kurzer Zeit so gut, dass er vor wenigen Tagen zum ersten Mal wieder geflogen ist. Seine beiden neuen Storchen-Freunde haben sich in der Zwischenzeit einem Schwarm vorbeiziehender Störche angeschlossen und sind schon auf dem Weg Richtung Süden. „Für unseren verletzten Storch ist es jetzt schon zu spät zum Ziehen. Aber es scheint ihm blendend zu gehen: Er fliegt seine Kreise rund um unsere Station, holt sich bei uns Futter ab, als hätte er nie etwas anderes getan und pflegt seine sozialen Kontakte mit unseren übrigen Störchen, die flugbehindert und daher Dauer-Pfleglinge sind“, sagt Frey.