Niederösterreich

Junkie schlief mit Kerze ein - Frau tot und 4 Verletzte

Für ein verheerendes Feuer musste sich ein 39-Jähriger verantworten: Er war völlig zugedröhnt mit einer Kerze eingeschlafen.

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Der Angeklagte
Der Angeklagte
privat

Eine hohe Dosis Substitol (Morphin) und Anxiolit (Benzo) hatte ein 39-Jähriger Ende Oktober in Traisen (Bezirk Lilienfeld) eingeworfen und sich auf die Couch gelegt. Am Couchtisch: Eine brennende Kerze ohne Untersatz.

130 Einsatzkräfte

Der Tisch fing Feuer, die "Messie-Wohnung" des 39-jährigen Suchtgiftkonsumenten begann zu brennen. Über 130 Einsatzkräfte, davon rund 90 Feuerwehrkräfte, 30 Rettungskräfte und 15 Polizisten, eilten zum Brandort - mehr dazu hier.

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    Flammen schlugen aus der Wohnung
    Flammen schlugen aus der Wohnung
    ASB Natascha Sochorec, EBI Werner Planer, FF Wiesenfeld

    Rund 50 Bewohner des Stockhauses mussten per Drehleiter und Teleskopmastbühne aus dem Gebäude gebracht werden, zwei Menschen sprangen vom Balkon. Die Bilanz des Abends: drei Leichtverletzte sowie eine Schwerverletzte (33). Erst am nächsten Tag wurde die Leiche einer 88-Jährigen im 5. Stock gefunden - mehr dazu hier.

    500 Grad im Stiegenhaus

    Vor Gericht in St. Pölten gestand der 39-Jährige: "Ja, ich habe eine viel zu hohe Dosis genommen. Als der Tisch brannte, versuchte ich noch mit einem Feuerlöscher die Flammen zu löschen und landete dann im Spital. Und ich habe eine Art Messie-Wohnung, da brennt es leicht", so der Angeklagte.

    Ein Feuerwehrmann erklärte beim Prozess: "Das Haus aus den 70er-Jahren hat eine Rauchabzugsklappe im 5. Stock, doch diese war nicht offen. Brandmelder gab es keine. Als wir eintrafen, hatte es im Stiegenhaus bereits rund 500 Grad". Das Urteil: Ein Jahr bedingt plus 640 Euro unbedingte Geldstrafe (nicht rechtskräftig).