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"Spotify hat Geld, die haben mir Bäume gekauft"

Im Londoner Roundhouse nahm Justin Timberlake seine Fans mit auf eine musikalische Reise durch Zeit und Raum.

Heute Redaktion
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Nach seinem Auftritt bei den diesjährigen Brit Awards am Mittwoch schien Justin Timberlake noch nicht genug Bühnenluft geschnuppert zu haben. Um 1 Uhr nachts gab der Sänger nämlich ein exklusives Konzert im Club The Roundhouse im hippen Londoner Bezirk Camden.

300 glückliche Premium-Spotify-Hörer sowie zahlreiche Medienvertreter durften mit dem Entertainer über eine Stunde lang seine größten Hits und aktuellen Nummern singen. Doch Justin wäre nicht Justin, hätte er für seine treuesten Hörer nicht auch noch eine Überraschung parat gehabt.

Die Location: Ein Wald in London

Das architektonisch beeindruckende Roundhouse bedarf eigentlich keiner Dekoration mehr. Doch Spotify hat dennoch tief in die Tasche gegriffen und passend zu Justins neuem Album "Man of the Woods" einen Wald in die Großstadt geholt. "Ich möchte kurz Spotify für diesen Abend danken. Sie haben mir sogar Bäume hingestellt. Das ist Gangster. Spotify hat Geld", bedankte sich der Musiker artig. Die natürliche Kulisse wäre perfekt gewesen, um das aktuelle Album live zu präsentieren – doch dazu sollte es leider nur kurz kommen.

Das Outfit: Auch der Hut konnte ihn nicht retten

Passend zur Country-Reverenz des neuen Albums hätte er in Flanell-Hemd und Cowboy-Stiefeln auftreten sollen. Stattdessen kam Justin in T-Shirt, Sakko und zerrissener Jeans. Zumindest an den Hut hatte er gedacht. Ein Look, der die Performance seiner alten Lieder unterstreicht, mit seinen neuen Songs aber nicht ganz stimmig wirkt.

Die Songs: Von Hip-Hop bis Country

Mit "Filthy", einer seiner aktuellen Singles, eröffnete Justin die Show. Anschließend folgten alten Hits ("My Love"), bevor er mit drei Country-Stücken die Fans musikalisch in seine Heimat Tennessee versetzte. Eine friedliche Lagerfeuer-Stimmung war im Saal zu spüren, die nach einem abrupten Genre-Umschwung mit den Song "Suppliers" schnell ein Ende fand. Generell versteht es Timberlake, Musikrichtungen gekonnt miteinander zu vermischen. So fing er mitten in "Can't Stop the Feeling" an zu rappen und "SexyBack" wurde dank E-Gitarren zu einer rockigen Nummer. Seine alten Songs wirken dadurch erwachsener, als wären sie in all den Jahren mit Justin mit gereift.

Die Performance: Der Funke blieb aus

Tanzen und Singen sind Stärken von Justin Timberlake, keine Frage. Doch bei der Interaktion mit den Fans gibt es Aufholbedarf. Vielleicht lag es an der Uhrzeit, aber Justin zeigte sich ungewohnt wortkarg. Hier und da erzählte er ein paar Anekdoten oder bedankte sich artig beim Veranstalter Spotify, mehr gab es vom 37-Jährigen dann aber doch nicht. Schade, denn dadurch wollte der Funke an dem Abend nicht so richtig überspringen – zumindest nicht auf die anwesende Redakteurin.

Der Überraschungsgast: Country-Star in London

Bei seinem Überraschungsgast sah die Sache aber anders aus. Chris Stapleton (39) stahl Justin mit seiner ungemein schmerzerfüllten Country-Stimme und seiner sympathisch-schüchternen Art nämlich fast die Show. "Ich möchte wirklich, dass ihr diesen Mann kennenlernt", betonte Timberlake immer wieder. Die Zuschauer zeigten sich begeistert und auch Justin konnte seine Bewunderung für den Musiker nur schwer verbergen. "So ist es in Tennessee jeden Tag", schwärmte der 37-Jährige nach einem gemeinsamen Lied. Mehr davon wäre auf jeden Fall schön gewesen.

Nach Wien kommt Justin Timberlake nicht. Sein neues Album "Man of the Woods" ist sein Anfang Februar überall erhältlich. Die Timberlake-Tour macht u.a. am

21. Juli Köln

8. August Hamburg

12. August Berlin

16. August Zürich

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Bilder von Justin Timberlake:

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