Österreich

Justizanstalt Stein: 50 Besucher in Raum gesperrt

Heute Redaktion
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Bild: EGWO

Momente des Schreckens erlebten rund 50 Besucher in der Justizanstalt Stein am Dienstag Nachmittag: Während der Besuchszeit schrillten plötzlich die Alarmglocken, die Gäste wurden ohne Vorwarnung und Erklärung in einen Raum getrieben und eingesperrt. Erst nach rund 30 Minuten wurden sie wieder freigelassen.

Eine Besucherin rief in der "heute.at"-Redaktion an und beschwerte sich über den Vorfall: "Wir wurden wie die Tiere in einen Raum getrieben und eingesperrt. Niemand gab uns Auskunft über den Grund dieser Maßnahme.", ärgert sich die 76-Jährige Margarete I.

Der Vorfall passierte zwischen 13 und 13.30 Uhr, während der offiziellen Besuchszeit, die üblicherweise von 12.30 bis 14.30 Uhr stattfindet. Nach etwa einer halben Stunde sperrten Beamte den Raum wieder auf, ließen die Besucher gehen. Allerdings mussten sie dann das Gebäude verlassen, die Besuchszeit wurde für beendet erklärt. Auch die Wärter konnten den verängstigten Besuchern keine Auskunft geben.

"Erst am Nachhauseweg hörten wir im Radio, dass angeblich eine Übung in der Justizanstalt stattgefunden hat. 150 Beamte sollen involviert gewesen sein. Ein Skandal, dass wir davon nichts erfuhren.", so die Besucherin.

Justizanstalt bestätigt Übung

Mediensprecher Major Günter Ropp bestätigte den Vorfall auf Nachfrage und klärte gegenüber heute.at auf: "Es handelte sich um eine Übung, zu der jede Justizanstalt in Österreich einmal jährlich verpflichtet ist." Auch, dass die Besucher  im Besucherraum warten mussten, bestätigte Ropp.

Die Übung soll einerseits die Zusammenarbeit zwischen den rund 200 Bediensteten auf die Probe stellen, andererseits werde die Außensicherung geprüft: "Nach dem fingierten Alarm wurde das Gelände wurde von uns umstellt, bis die Polizei eintraf." Ebenso involviert war die Betriebsfeuerwehr.  Auch die Abläufe mit den Insassen mussten geprobt werden: Alle Häftlinge wurden in ihre Hafträume geführt. 

Dass die Besucher nicht aufgeklärt wurden, davon wusste Ropp nichts. Man werde das in Zukunft anders handhaben, so der Major.