Niederösterreich
Juwelenräuber verprügelten Chef, machten fette Beute
Der brutale Juwelen-Coup kurz vor Weihnachten in Wr. Neustadt ist geklärt: Der Besitzer war damals verprügelt und gefesselt worden.
Gefesselt, gequält, verprügelt war ein Geschäftsmann am 19. Dezember 2021 in der Wr. Neustädter Bahngasse geworden. Drei Täter mit Wollhauben schlugen den Mann (56) zu Boden, schleiften das Opfer in den hinteren Tresorraum. Dort schlug das Trio erneut aufs Opfer ein, fesselte es mit Kabelbindern an Händen und Beinen - alles dazu hier.
Schmuck und Geld erbeutet
Die Kriminellen erbeuteten Schmuck um mehrere Hunderttausend Euro, ließen den Verletzten einfach liegen. Erst Passanten befreiten den Gefesselten, der 56-Jährige kam ins Spital. Der Geschäftsmann erlitt Hämatome, Brüche und Schürfwunden, ist seither in psychologischer Betreuung.
Die Kripo Neustadt nahm die Ersterhebung vor, das Landeskriminalamt, Gruppe Raub, übernahm. Durch internationale Ermittlungen konnten schließlich drei Rumänen (42, 42, 43) ausgeforscht werden. Der Hauptverdächtige (42) ist ein alter Bekannter, hat schon 16 Jahre Schmalz hinter sich. Er soll auch weitere Einbrüche begangen haben. Er befindet sich jedoch auf der Flucht.
Juwelier in Spanien überfallen
Der Hauptverdächtige ist zudem verdächtig, 2015 einen Juwelier in Cordoba (Spanien) überfallen zu haben, wobei eine Verkäuferin ebenfalls schwer verletzt wurde, für einen Juwelier-Einbruchsdiebstahl in Deutschland 2019 sowie für diverse Eigentumsdelikte in Italien in den vergangen Jahren verantwortlich zu zeichnen. Nicht zuletzt soll der 42-Jährige zwei aufsehenerregende Trafik-Einbruchsdiebstähle in Wien-Favoriten mittels Durchbruchs der Außenfassade im September und Oktober 2020 begangen haben.
Haft in Wr. Neustadt
Als Mittäter kurz vor Weihnachten 2020 in Wiener Neustadt gelten zwei ebenfalls einschlägig vorbestrafte rumänische Staatsangehörige im Alter von 42 und 43 Jahren. Auch das Duo hat der Polizei zufolge wegen diverser Gewalt- und Eigentumsdelikte bereits mehrjährige Haftstrafen in Rumänien verbüßt. Die beiden Männer wurden in Galati in ihrem Heimatland festgenommen und am 10. März bzw. 3. Mai nach Österreich überstellt.
Laut ihren Geständnissen wurde die Raubbeute innerhalb der Gruppierung aufgeteilt und der Goldschmuck in Rumänien an unbekannte Personen verkauft. Der Erlös wurde zur Begleichung von Privatschulden und für den Lebensunterhalt verwendet. Die beiden Mittäter sind in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Haft.