Österreich

Juwelier erschoss Räuber: Erster Täter verurteilt

Heute Redaktion
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Im Wiener Straflandesgericht ist am Montag ein Komplize jenes Räubers verurteilt worden, der am 5. Juli 2013 von einem Juwelier in Wien-Fünfhaus erschossen wurde. Der 19-jährige Litauer, der gemeinsam mit zwei Landsleuten in das Geschäft gestürmt war, fasste zwei Jahre unbedingt aus. Das Urteil ist rechtskräftig.

Der 19-jährige Litauer, der gemeinsam mit zwei Landsleuten in das Geschäft gestürmt war, fasste zwei Jahre unbedingt aus. Das Urteil ist rechtskräftig.

Mit der Aussicht, auf Baustellen arbeiten zu können, kam der Mann nach Österreich. Statt am Bau landete er allerdings in einer Bande, die ab Ende Juni mit Spielzeugpistolen mehrere Raubüberfälle in Salzburg, Linz und Wien verübte. Glück hatten die wenig professionellen Täter dabei keines.

Folgenschwerer Überfall

Gemeinsam mit dem 43 Jahre alten Linas S. und dem 20 Jahre alten Arvydas S. schritt der Angeklagte am 5. Juli in der Äußeren Mariahilfer Straße zur Tat. Während Linas S. mit einer täuschend echt aussehenden Waffe den Inhaber des Juwelier-Geschäfts und dessen Ehefrau bedrohte, rafften die jüngeren Komplizen Schmuckstücke zusammen. Sie bekamen nicht mit, dass der Juwelier unter ein Pult griff und mit einer Pistole auf den Bewaffneten feuerte.

Der 43-Jährige taumelte noch auf die Straße, wo er nach wenigen Metern tödlich getroffen zusammen brach. Während Arvydas S. die Flucht gelang und er sich umgehend ins Ausland abgesetzt haben dürfte, Juwelier wird nicht belangt

. Dem Schützen wurde zugebilligt, in Notwehr gehandelt zu haben.

Auch andere Taten glücklos

Einmal ging der Bande eine Waffe zu Bruch, als ein bedrängter Angestellter nach dieser griff und sie dem Räuber entreißen wollte. In einem Antiquitätengeschäft in der Wiener Innenstadt erbeuteten sie zwar rund 30 Schmuckstücke, doch schrie die 72 Jahre alte Inhaberin derart laut um Hilfe, dass Passanten jenen Täter anhielten, der sie eingesteckt hatten. Da dieser erst 15 war, wurde er auf freiem Fuß angezeigt.