Österreich

Juwelier verkaufte wertlose Steine als teure Diamanten

Ein Wiener Juwelier verkaufte einen 30-Euro-Stein als „Diamant" um 160.000 Euro. Die Opfer wollen jetzt ihr Geld zurück.

Heute Redaktion
Teilen
Anwalt Nikolaus Rast vertritt zwei der Opfer.
Anwalt Nikolaus Rast vertritt zwei der Opfer.
Bild: Grafik Heute

Unglaublicher Schwindel mit falschen Edelsteinen mitten in der Wiener Innenstadt: Diamant-Ersatzsteine im Wert von 30 Euro, synthetische Rubine um 127 Euro und reinheitsverbesserte Brillanten im Wert von 1.800 Euro brachten ein Wiener Innenstadt-Juwelier (43) und ein vorbestrafter, vierfacher Familienvater (39) aus Serbien an den Mann.

Der Juwelier und der Serbe, der insolvent ist und 300.000 Euro Schulden hat, hatten sich abgesprochen, gemeinsame Sache zu machen. In der Folge bot der Serbe gut situierten Kunden die fast wertlosen Steine an, brachte die Klienten rein zufällig mit dem „unabhängigen" Experten zusammen.

Der Juwelier bestätigte die „Echtheit" der Ware, stellte die entsprechenden Zertifikate aus, die Kunden zahlten 160.100 Euro bzw. einmal 35.000 Euro als Anzahlung für die Steine. Das Duo, vier weitere Komplizen, eher kleinere Fische, flogen auf und wurden festgenommen. Beim Geschäftsmann aus Wien wurde zudem eine Maschinenpistole sichergestellt.

Am Freitag müssen die Männer am Gericht Korneuburg wegen schweren Betruges auf die Anklagebank, ihnen drohen mehrjährige Haftstrafen. Nikolaus Rast, vertritt zwei der drei Opfer (Vater und Sohn): „Wir werden mit voller Härte versuchen, das Geld zurückzubekommen." Es gilt die Unschuldsvermutung. (lie)