Kärnten

Zahnärztin droht bei Impfplicht mit Schließung 

Die Corona-Impfpflicht sorgt nach wie vor für viel Diskussionsstoff, aber auch für Verwirrung und Unsicherheit bei Arbeitgebern- und nehmern. 

Nicolas Kubrak
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Eine Villacher Zahnärztin droht, bei einer eingeführten Impfpflicht ihre Praxis zu schließen. (Symbolfoto)
Eine Villacher Zahnärztin droht, bei einer eingeführten Impfpflicht ihre Praxis zu schließen. (Symbolfoto)
Javier Sánchez Mingorance / Westend61 / picturedesk.com

Es gibt inzwischen vermehrt Betriebe, die aus Protest nach ungeimpften Mitarbeitern suchen. Mehrere Internetplattformen, wie zum Beispiel "Impffrei.work" oder "animap.jobs" dienen als Jobbörse für Ungeimpfte. Dort können sich Personen ohne Impfzertifikat nach freien Stellen umsehen. "So soll der Ausgrenzung und Diffamierung von Arbeitnehmern entgegengewirkt werden", heißt es. Insgesamt 30 Jobanzeigen aus den unterschiedlichsten Brachen gibt es bei "Impffrei.work", man wird als Ungeimpfter also auf jeden Fall fündig.

Aktiv Ausschau nach Ungeimpften

Eine Bäckerei in Niederösterreich sucht beispielsweise nach einem Bäckermeister. "Wir haben kein Problem damit, wenn jemand nicht geimpft ist", sagt ein Vertreter gegenüber der "Kronen Zeitung". Es werden alle Mitarbeiter sowieso regelmäßig getestet, viele davon seien genesen. Das größte Problem des Betriebs sei, dass diese Stelle bereits seit über einem halben Jahr frei sei, es gebe zu wenige qualifizierte Fachkräfte. Ähnlich geht es anderen Unternehmen, die auf den Plattformen inserieren, manche suchen sogar aktiv nach ungeimpften Personen.

Karoline Skorianz, eine Zahnärztin aus Villach, geht sogar noch einen Schritt weiter: Wenn die Impfpflicht im Februar eingeführt wird, will sie rechtlich dagegen vorgehen.

"Ich grenze niemanden aus"

In einem Interview mit der "Kronen Zeitung" sagt die Ärztin: "Hilft das nichts, würde ich so weit gehen, meine Praxis zu schließen und meinen Beruf niederzulegen." Für Skorianz seien alle Menschen gleich – egal, ob geimpft, ungeimpft, römisch-katholisch oder welche Hautfarbe sie haben. Als Ärztin habe sie eine ethisch-moralische Verpflichtung gegenüber allen Patienten. "Wenn es mir ums Geschäft ginge, würde ich weitermachen. Ich muss mich fragen: Will ich unter solchen Umständen praktizieren?" Für die Zahnärztin sei das Diskriminierung:

"Da will ich nicht mitmachen, ich grenze niemanden aus!"

Lehrlingsstellen via "Impffrei.work" besetzt

Skorianz beschäftigt derzeit acht Mitarbeiter – geimpft, ungeimpft und genesen. Sie betont, dass das Betriebsklima gut sei: Es stehe jedem frei, selbst zu entscheiden. "Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns täglich testen, egal, welcher Status. Gerade als Zahnarztpraxis haben wir ja schon vor Covid mit Mundschutz gearbeitet." Außerdem konnte die Zahnärztin beide Lehrlingsstellen, die sie via "Impffrei.work" ausgeschrieben hatte, besetzen. "Mit zwei jungen Frauen – eine ungeimpft, die andere geimpft", so Skorianz.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com