Kärnten
Kärntnerin trauert um Tochter – Gangster erschossen sie
Friseurin Amy H. geriet in Sydney mitten in eine Banden-Schießerei und wurde tödlich getroffen. Ihre Mutter telefonierte kurz davor noch mit ihr.
Sie plante schon voller Vorfreude ihre Verlobungsfeier, im Spätherbst wollte Amy H. im Kreise ihrer Familie und engsten Freunde ihre große Liebe feiern. Die 39-Jährige hatte schon ihr Hochzeitskleid ausgesucht und fieberte ihrem neuen Leben entgegen. Doch dieses endete vergangenen Samstag jäh. Die junge Frau, die in Sydney als gefragte Friseurin arbeitete, geriet unverschuldet in eine Banden-Schießerei. Sie starb im Kugelhagel.
"Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort", kommentierte die australische Polizei den tragischen Tod der gebürtigen Libanesin. Amy H. war mit einer Kundin im Auto unterwegs, als sie tödlich getroffen wurde. Die Lenkerin überlebte.
Mama: "Mein Herz brennt"
Diala P. (Name geändert), die Mutter der Getöteten, lebt in Villach (Ktn.) und hat noch kurz vor dem Anschlag mit ihrer Tochter gesprochen. "Wir haben zweimal am Tag telefoniert", ringt die Kärntnerin mit libanesischen Wurzeln im Gespräch mit "ABC News" um Fassung. "Ich färbe gerade einer Kundin die Haare, dann ruf ich dich zurück", waren Amy H.s letzte Worte an ihre Mutter. "Mein Herz brennt."
Für die Mutter ist jetzt nur noch eines wichtig: "Ich möchte meine Tochter im Libanon begraben lassen", wünscht sich Diala P. sehnlichst. Die Kosten von etwa 26.000 Euro für die Überführung der jungen Frau kann sie jedoch nicht tragen. Sie werden nun durch eine Spendenaktion beglichen.
Wiedersehen mit Tochter war schon geplant
Die Kärntnerin hat ihre Tochter seit 2016 nicht mehr gesehen. Das lag an der Distanz zwischen Österreich und Australien und den damit verbundenen, hohen Reisekosten. Die Pandemie machte ein Wiedersehen in den letzten beiden Jahren dann ganz unmöglich. Diala P. fieberte dem geplanten Treffen zur Verlobungsfeier im November schon entgegen, um ihr Kind endlich wieder in den Armen zu halten. Doch das bleibt der armen Mutter nun verwehrt.
Auch Amy H.s Verlobter kann den Verlust nicht fassen. Er musste nach dem plötzlichen Tod seiner Lebensgefährtin ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er konnte seine Hände nicht bewegen und nicht mehr sprechen.
