Österreich

Verbotene Eier auf Wiener Märkten entdeckt

Heute Redaktion
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Seit 1. Oktober ist der Verkauf von Käfigeiern in Wien verboten. Doch offenbar halten sich nicht alle Marktstandler daran, wie "Vier Pfoten" aufdecken konnte.

Bei einem Check hat die Tierschutzorganisation Vier Pfoten auf zwei von sechs getesteten Wiener Märkten Eier aus Käfighaltung gefunden: Am Brunnenmarkt und am Meiselmarkt wurden an jeweils vier Ständen verbotene Käfigeier verkauft.

Denn: Am 1. Oktober 2018 trat die neue Wiener Marktordnung in Kraft. Diese beinhaltet, unter anderem, ein Verkaufsverbot für Käfigeier, was die Stadt Wien zum Vorreiter in Österreich macht. Vier Pfoten hat die Fälle dokumentiert und eine Beschwerde beim Wiener Marktamt (MA 59) eingereicht.

"Wir fordern mehr Kontrollen, damit die neue Regelung auf allen Wiener Märkten auch eingehalten wird", sagt Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Martina Pluda. "Vier Pfoten freut sich sehr über die neue Marktordnung, aber wenn sie in der Praxis missachtet wird und es keine Konsequenzen gibt, dann ist sie sinnlos."

Das Thema ist gerade vor dem internationalen Tag des Eis am 12. Oktober aktuell. Die konventionelle Käfighaltung ist in Österreich zwar verboten, so genannte ausgestaltete Käfige dürfen noch bis 2020 weitergeführt werden. Schaleneier, die aus Käfighaltung stammen, sind meistens importierte Eier. Die Käfigeier auf den zwei Wiener Märkten stammten aus Polen. In Österreich liegt die Selbstversorgung mit Eiern bei 86 Prozent, 14 Prozent der Eier werden importiert.

Hälfte der Legehennen leben in Käfigen

Im Vergleich mit anderen EU-Ländern ist Österreich bei der Haltung von Legehennen dennoch recht vorbildlich: Gerade einmal 1 Prozent der Hühner werden in ausgestalteten Käfigen gehalten. EU-weit sind es dagegen bis zu 55,9 Prozent.

"Das ist natürlich wirklich sehr ernüchternd", sagt Pluda. "Wir brauchen einheitliche Regeln im Sinne der Tiere und der Konsumenten!"

Wenn es um verarbeitete Produkte geht, ist allerdings auch Österreich nicht mehr ganz so vorbildlich. Martina Pluda dazu: "Jedes zweite in Österreich konsumierte Ei ist verarbeitet, das heißt in der Gastronomie oder als fertiges Industrieprodukt. Da diese Eier im Gegensatz zum Schalenei nicht gekennzeichnet werden müssen, wissen wir nicht, wie viel Käfigeier wir tatsächlich konsumieren. Schließlich ist die Käfighaltung die billigste Haltungsform." (red)

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