Österreich

Kain und Abel in Afterbach: So lief Tragödie

Heute Redaktion
Teilen

Tragische Bluttat bei Raxendorf im Bezirk Melk in Niederösterreich in der Nacht auf Mittwoch: Ein 64-jähriger Pensionist hat seinen 60-jährigen Bruder in die Brust geschossen. Dann richtete er sich selbst. Der Mann besaß zwei Waffen legal. Am Donnerstag war die Obduktion abgeschlossen.

Im Fall der in der Nacht auf Mittwoch in Raxendorf (Bezirk Melk) tot aufgefundenen Brüder (60 und 63 Jahre alt) hat es sich laut Staatsanwaltschaft St. Pölten um ein "Mord- und Selbstmordgeschehen" gehandelt. Der ältere habe den jüngeren Mann erschossen und sich selbst getötet, sagte Michaela Obenaus, Sprecherin der Behörde, am Donnerstag.

Johann, der 60-jährigeFamilienvater aus Raxendorf, kam der Obduktion zufolge durch mehrere Schüsse ums Leben. Karl M., der ältere Bruder, er lebte im Nachbarort Afterbach, habe in der Folge eine zweite Waffe gegen sich gerichtet. Ein Motiv war laut Obenaus vorerst unklar. Weitere Erhebungen seien im Gang. Die beiden sichergestellten Schusswaffen seien ordnungsgemäß auf den 63-Jährigen registriert gewesen. Der Polizei zufolge handelte es sich um einen Revolver und eine Pistole.

Der 60-Jährige war auf dem Anwesen seines älteren Bruders vor der Garage tot aufgefunden worden. Der 63-Jährige habe sich in seinem Fahrzeug in der Garage mit einer CZ-Pistole selbst getötet, bestätigte ein Ermittler. Die Ehefrau des jüngeren Bruders habe die beiden Leichen gefunden.

Johann M. aus Raxendorf  hatte seinen geschiedenen Bruder Karl in Afterbach besucht, wo sich der pensionierte Eisenbahner seit Jahren alleine verschanzt.

In der Nacht auf Mittwoch hatten Nachbarn Schüsse aus dem gespenstischen Haus in Afterbach gehört und riefen die Polizei. Johanns Ehefrau, die ihren Mann nicht erreichen konnte, fuhr nach Afterbach und fand ihren Mann vor dem Haus tot auf.

Karl lebte zurückgezogen

Karl galt in Afterbach als Psychopath. Das Haus, in dem er sich verschanzt hielt und seit Jahren nicht herauskam, glich einem Posten des FBI: Überall standen Teleskope. "Möglicherweise fühlte sich der 64-Jährige verfolgt", mutmaßt eine Nachbarin gegenüber "Heute.at". Die Fenster waren stets verriegelt, die Hintertüre zugenagelt. Erst im Sommer war das eigentümliche Haus einer Zweithausbesitzerin aufgefallen. Als sie die Nachbarn nach dem sonderbaren Bewohner fragte, bekam sie zur Antwort: "Nur nicht anstreifen. Der ist ein gefährlicher Psychopath".