Österreich

Kaiseradler kehrt langsam zurück nach Österreich

Heute Redaktion
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190 Jahre galt der mächtige Greifvogel in Österreich als ausgestorben. Nun steigt der Bestand wieder leicht an. Sein größter Feind bleibt jedoch der Mensch.

Im Jänner fand die internationale Adlerzählung „Pannonian Eagle Census" statt. Ziel: Sich ein möglichst vollständiges Bild über Bestand und Verbreitung der Adlerarten zu machen, die im Pannonischen Raum überwintern. Über 500 Menschen aus Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Serbien und Rumänien nahmen an der Zählung teil.

Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich veröffentlichte nun das erfreuliche Ergebnis: Der Bestand des heute streng geschützten Kaiseradlers steigt langsam aber sicher wieder an. Die intensiven Schutzbemühungen scheinen zu fruchten.

2019 mehr Kaiseradler in Österreich als im Vorjahr

Der mächtige Greifvogel scheint langsam wieder seinen Platz in Österreich zu finden, wie BirdLife Österreich informiert. Hier wurden heuer 55 Kaiseradler gezählt. Experten gehen davon aus, dass es rund 70 Individuen gibt. Ein erfreulicher Anstieg – 2018 waren es nur 32 bis 54 Vögel. Im gesamten Verbreitungsgebiet des Kaiseradlers wurden insgesamt 509 bis 538 Kaiseradler erfaßt. Ebenfalls ein Anstieg zum Vorjahr (448 bis 462).

In Österreich wurden die meisten ihrer Art im Nordburgenland beobachtet. „Aber auch das Dreiländereck Österreich-Tschechien-Slowakei hat als Lebensraum hohe Bedeutung für den Kaiseradler, ebenso wie der Offenlandbereich im Weinviertel", so Greifvogelexperte Matthias Schmidt. Dennoch seien Kaiseradler im Verbreitungsgebiet "immer noch relativ selten".

Illegale Verfolgung Todesursache Nr.1 bei jungen Kaiseradlern

Der mitteleuropäische Kaiseradler wurde im 19. und 20. Jahrhundert von Menschen beinahe ausgerottet. Erst durch umfangreiche Schutzbemühungen erholen sich die Bestände – jetzt auch in Österreich. Der Mensch bleibt jedoch des Kaiseradlers größter Feind. Die Illegale Greifvogelverfolgung stellt nach wie vor die Todesursache Nr.1 bei jungen Tieren dar, informiert BirdLife.

Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich und der WWF haben sich daher im Rahmen EU-geförderte "PannonEagle LIFE Projekts", gemeinsam mit neuen Organisationen aus fünf Ländern, die Bekämpfung der illegalen Greifvogelverfolgung zum Ziel gesetzt. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.

„Gemeinsam mit unseren nationalen und internationalen Partnern werden wir weiterhin dafür kämpfen, dass der Greifvogelverfolgung endlich ein Ende gesetzt wird!", sagt Christina Wolf-Petre, Projektleiterin vom WWF Österreich.

Sollten Sie tote oder verletzte Tiere sehen - bitte melden

„Sollten Sie tote oder verletzte Greifvögel finden, bitten wir Sie, diese uns über unsere Meldeplattform Kaiseradler.at, die App "birdcrime" oder die birdcrime Hotline +43 660 869 2327 zu melden!", bittet BirdLife. (mp)