Haustiere

Na, Mahlzeit! 61 Hunde vor Schlachtung gerettet

Obwohl der Handel mit Hundefleisch in Siem Reap (Kambodscha) bereits seit Juli 2020 verboten ist, kam es nun erstmals zu einer Beschlagnahmung.

Christine Kaltenecker
Teilen
Vier Pfoten konnte 61 Hunde vor der Schlachtung retten.
Vier Pfoten konnte 61 Hunde vor der Schlachtung retten.
©Vier Pfoten

Am 21. Februar kam es erstmals zu einer Beschlagnahmung von insgesamt 61 junger Hunde - viele von ihnen noch im Welpenalter - in Siem Reap in Kambodscha. Der Fahrer des Kleinbusses, der die Hunde in sechs kleinen Käfigen zusammengepfercht auf der Ladefläche hatte, wurde an Ort und Stelle verhaftet, da das Ziel ein Schlachthaus war. Obwohl in Siem Reap der Handel mit Hundefleisch bereits seit Juli 2020 verboten ist, war es in Kambodscha die erste von der Regierung durchgeführte Beschlagnahmung von Hunden, die für die Schlachtung bestimmt waren.

Gestohlene Haustiere

Die 61 Hunde wurden konfisziert und vorübergehend in einem provisorischen Gehege untergebracht. Mit Hilfe zwei örtlicher Tierschutzorganisationen kümmert sich nun VIER PFOTEN um die medzinische Versorgung und das notwendige Futter. Bei den Hunden handelt es sich um gestohlene Haustiere sowie auch Straßenhunde, die dehydriert und sehr hungrig nun auf die Hilfe der Tierschützer angewiesen sind. Keiner weiß, wie lange sie in dem engen Kleinbus unterwegs waren.

Na, immerhin größer als der Kleinbus. In einem provisorischen Gehege werden die Hunde zunächst einmal erstversorgt.
Na, immerhin größer als der Kleinbus. In einem provisorischen Gehege werden die Hunde zunächst einmal erstversorgt.
©VIER PFOTEN

Enthäutet, ertränkt oder erstochen

Durch Recherchen schätzt man trotz des langersehnten Verbots nach wie vor, dass 3.750 Hunde pro Monat in diverse Schlachthäuser geführt werden. Die Prozedur ist an menschlicher Grausamkeit kaum zu übertreffen. Die Hunde werden dort enthäutet, erhängt, ertränkt oder erstochen. VIER PFOTEN arbeitet seit 2018 mit der Regierung von Kambodscha zusammen, um den Handel endlich zu stoppen, da nicht nur der Tierquälerei an vorderster Stelle steht, sondern auch die zoonotischen Krankheiten die durch das Unvermögen von Hygienebedingungen bei der Schlachtung eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt.

Auch Kampf gegen neue Pandemien

"Unhygienische Haltungsbedingungen, brutale Praktiken, Vermischung kranker Tiere: Das alles ist auch im Hunde- und Katzenfleischhandel zu beobachten. Es ist ein ideales Umfeld für die Entstehung neuer Viren", erklärt Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und Leiter der VIER PFOTEN Kampagne in Südostasien. Über eine Million Menschen schloßen sich dem Kampf gegen den Hunde- und Katzenhandel mittlerweile an und unterschrieben diverse Peditionen.