Österreich

Kameras im Spital wegen rabiaten Patienten

Heute Redaktion
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Im Wilhelminenspital attackierten im vergangenen Jahr 250 Mal Patienten das Personal.
Im Wilhelminenspital attackierten im vergangenen Jahr 250 Mal Patienten das Personal.
Bild: Helmut Graf

Nur im Wilhelminenspital gab es im vergangenen Jahr rund 250 Attacken auf Krankenhaus-Mitarbeiter. Die Ärztekammer spricht sich dennoch gegen Video-Überwachung aus.

Von Beschimpfungen bis hin zu körperlichen Attacken: Allein im Jahr 2017 gab es im Ottakringer Wilhelminenspital ganze 250 Angriffe auf Pflegepersonal oder Ärzte, berichtete der "Standard". Nur im Dezember des Vorjahres hat es laut Mitarbeitern zwei gröbere Attacken gegeben, nahezu täglich kommt es laut Mitarbeitern zu Übergriffen auf das Personal. Auch in anderen Spitalsambulanzen kommt es regelmäßig zu Attacken auf das Personal. Ein eigens eingerichtetes Deeskalationstraining soll den Mitarbeitern helfen, sich in solchen Situationen richtig zu verhalten.

Ärztekammer gegen Kameras, für mehr Personal

Eine Verstärkung der Securitys im Wilhelminenspital gibt es bereits, als weitere Maßnahme wurde Video-Überwachung angedacht. Für die Auswertung der Aufnahmen gebe es strenge Auflagen. Doch: Die Ärztekammer sprach sich jetzt gegen die geplante Videoüberwachung im Spital aus. Stattdessen fordert Ärztekammer-Wien-Vizepräsident Wolfgang Weismüller gegenüber Radio Wien mehr Personal: "Das Aggressionspotenzial der Patienten steigt sicher mit der Wartezeit", glaubt Weismüller. Er sei nicht komplett dagegen, "dass es an besonders neuralgischen Punkten nicht eine Kamera geben könnte, aber das ist keine Lösung des Problems", sagt Weismüller.

(gem)