Österreich

Kampfhunde bissen Golden Retriever "Sam" tot

Heute Redaktion
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"Sam" (li.) musste eingeschläfert werden; Vater Christian W. mit Tochter Tanja (7), die ihren besten Freund verloren hat.
"Sam" (li.) musste eingeschläfert werden; Vater Christian W. mit Tochter Tanja (7), die ihren besten Freund verloren hat.
Bild: privat

Große Trauer um den 16-jährigen "Sam" in Stockerau: Zwei Listenhunde hatten den Golden Retriever halb tot gebissen. Er musste eingeschläfert werden.

Eigentlich wollte Hundebesitzer Christian W. (46) aus Stockerau (Bezirk Korneuburg) mit seinem "Sam" gemütlich Gassigehen, doch der Abendspaziergang durch eine Kleingartensiedlung endete im Blut-Drama.

"Mein Sam wurde schon einmal von diesen Hunden attackiert, und ich habe ihn immer an der Leine, drehe normalerweise gleich um. Aber diesmal war es finster, ich habe die Hunde nicht gesehen", schildert der 46-Jährige im "Heute"-Gespräch.

Tosa Inu ohne Leine und Beißkorb

Die beiden Tosa Inu seien weder angeleint, noch mit Maulkorb ausgestattet gewesen. Tosa Inus gelten laut nö. Hundehaltegesetz als "Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial" und müssen in öffentlichen Bereichen immer an der Leine geführt werden sowie einen Beißkorb tragen.

Zu Hunden mit erhöhtem Gefährdungspotenzial gehören in Niederösterreich: Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Dogo Argentino, Pitbull, Bandog, Rottweiler und Tosa Inu (oder japanischer Mastiff).

An öffentlichen Orten im Ortsbereich, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Parkanlagen, Einkaufszentren, Freizeit- und Vergnügungsparks, Stiegenhäusern und Zugängen zu Mehrfamilienhäusern sowie in gemeinschaftlich genutzten Teilen von Wohnhausanlagen müssen sie mit Maulkorb und Leine geführt werden.

"Die beiden sind auf Sam losgegangen, haben ihn zehn Minuten in die Mangel genommen. Die waren im Blutrausch, ich konnte nicht mal dazwischengehen", so der Familienvater geknickt. Auch die Polizei rief der 46-Jährige zu Hilfe. Doch es war zu spät: Die Verletzungen des Golden Retriever waren so schwer, dass er vom Tierarzt eingeschläfert werden musste.

Warnung auf Facebook

In einem verzweifelten Posting auf Facebook warnt die Familie nun vor dem Hundebesitzer, mit dem es in der Nachbarschaft bereits öfter Probleme bezüglich der Tiere gegeben haben soll. "Das gefährliche dabei.....Dieser verantwortungslose Mensch wohnt nur einige Meter neben dem Spielplatz des Klosterkindergartens Stockerau", schreibt die Familie. Der Beitrag wurde mittlerweile über 1.000 Mal geteilt.

"Meine siebenjährige Tochter weint sich die Seele aus. Sie hat ihren besten Freund verloren", sagt W. verzweifelt im "Heute"-Gespräch. Er will, dass der "finanziell betuchte" Hundebesitzer zur Rechenschaft gezogen wird. "Ich hoffe, er verliert die Hunde", so der 46-Jährige. Auch zum Bürgermeister von Stockerau, Helmut Laab (SP), möchte er gehen, um ihn von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen und darum zu bitten, dass etwas unternommen wird.

"Der Hundebesitzer hat uns wegen des Facebook-Postings schon gedroht, dass er uns klagt. Aber unser Sam hat es verdient, dass wir kämpfen. Wir stellen uns auf einen langen Rechtsstreit ein", so Gattin Valentina W.

Um etwaige Anwaltskosten zu decken, richtete die Familie ein Spendenkonto ein: AT82 1200 0100 2187 9035, Zusatzbezeichnung "Sam"