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Kampusch-Vater will "3096 Tage" verbieten

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Dass Natascha Kampusch (25) mit ihrer Familie nicht das beste Verhältnis hat, ist bekannt. Doch nun will ihr Vater ihren Film "3096 Tage" verbieten lassen. Grund: Im Film fühle er sich falsch dargestellt.

Dass Natascha Kampusch (25) mit ihrer Familie nicht das beste Verhältnis hat, ist bekannt. Doch nun will ihr Vater ihren Film verbieten lassen. Grund: Im Film fühle er sich falsch dargestellt.
Der Anwalt vom Kampusch-Vater Ludwig Koch überlegt, eine einstweilige Verfügung gegen den Film zu erwirken. Er empfinde, dass Regisseurin Sherry Hormann das Bild eines Trinkers von ihm zeichnet. "Wir prüfen rechtliche Schritte. Mein Mandant sagt, dass der Film dramatischer gemacht wurde – zu seinen Lasten", so der Anwalt. Am meisten störe ihn, dass seine Tochter dieses Drehbuch freigegeben hat. Natascha Kampusch schweigt zu dem Streit. Ihr Vater berichtet in dem vor Kurzem erschienenen Buch "Missing" von Alan Hall über seine Sicht der Dinge. Darauf soll sie enttäuscht und sprachlos reagiert haben.



Nataschas Vater sagt im Interview mit der "Bild"-Zeitung: "Die Wahrheit liegt zwischen Natascha und mir. Sie blockiert unsere Beziehung. Ich spreche, weil ich sie liebe und zurückwill." Natascha selber sagte einmal: "Mein Vater ist so unreif. Er ist in einem Entwicklungsstadium stecken geblieben, das nicht meinem entspricht." Harte Worte: "Meine Eltern waren bei meiner Geburt nicht bereit, die Verantwortung für eine Tochter zu übernehmen." Mutter Brigitta Sirny-Kampusch (62) schrieb ein Buch, in dem sie intime Details aus dem Leben ihrer Tochter verriet. Beispiel: Natascha sei nach dem Tod ihres Peinigers Wolfgang Priklopil (44) zu seinem Grab gefahren, um Abschied zu nehmen.



Trotz allem zieht die filmische Umsetzung von Natascha Kampuschs Leidensgeschichte die Österreicher ins Kino. An seinem Eröffnungswochenende kamen rund 30.000 Kinogänger in die Lichtspielhäuser. Zum Vergleich: Das dreifach Oscar-gekrönte Filmmusical "Les Miserables" sahen laut Statistik des Österreichischen Filminstituts in der ersten Woche 32.786 Menschen.