Österreich
Haberlander: Erfolgs-Deals und Bodyguard-Küsschen
Vier Tage Kanada sind vorbei. Samstag kehrte Landesrätin Haberlander heim. Fazit: erfolgreiche Gespräche, wichtige Deals und überraschende Momente.
Freitag. Vierter und letzter Tag der Kanada-Reise von Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP): Nochmal großes Kino. Alle Regierungs-Vertreter auf einer Bühne. Schluss-Statement der „Power Regions"-Konferenz (weil die Südafrika-Fahne am Podium allerdings noch minutenlang zurechtgezupft werden muss, damit sie richtig hängt, verspätet sich das Ganze etwas).
Für Oberösterreich lief die dreitägige Konferenz (zentrale Themen waren der Klimawandel und die Energiepolitik) ganz gut. Das hängt auch damit zusammen, dass wir in Sachen sauberer Energie ohnehin auf einem guten Weg sind.
"Schon jetzt stammen in Oberösterreich 76 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen, über 200 Mio. Euro werden jährlich in erneuerbare Energie investiert, bis 2050 sollen Treibhausemissionen um mindestens 70 Prozent verringert werden", führt Haberlander aus.
Zu den "Power Regions" gehören Bayern, Georgia (USA), Oberösterreich, Quebec (Kanada), Sao Paulo (Brasilien), Shandong (China) und Westkap (Südafrika). Alle zwei Jahre treffen sich Vertreter dieser Regionen zum Informations-Austausch zu vorher bestimmten Themen. Zum ersten Mal vor 16 Jahren.
"Alle haben sich um uns g'rissen"
Oberösterreichs Rolle bei der Konferenz war damit klar: Know-how weitergeben, weil nicht alle Regionen auf unserem Stand sind (um es eher diplomatisch zu sagen). Der Vorteil für uns: wichtige Deals für die Wirtschaft, mögliche Aufträge für oberösterreichische Firmen wie Fronius, Keba und Kreisel Electric (Hydro-Quebec ist da an einer Zusammenarbeit interessiert). Oder Uniha, BWT, VTA und Müller Umwelttechnik (Südafrika möchte sich mit ihnen in Verbindung setzen, so Werner Pamminger von Business Upper Austria). Dazu Kooperationen mit der JKU. "Jeder hat sich g'rissen um Oberösterreich", bringt es Haberlander auf den Punkt.
Gepäckprobleme bei Abreise
Vor dem Abschluss-Event hatte sich die Landesrätin noch zu einem bilateralen Gespräch mit Georg Eisenreich, Digitalisierungs-Minister aus Bayern, getroffen. Beim Arbeitsfrühstück (es gab Deftiges: Bratkartoffeln, Eierspeis, Speck) wurde besprochen: "Natürlich Digitalisierung und damit verbundene Herausforderungen, etwa Digitalisierung in der Schule oder in der Medizin, Stichwort: Ferndiagnostik. Außerdem: Wie wir uns besser vernetzen können", so Haberlander.
Am Ende des Meetings wurden dann noch Gastgeschenke ausgetauscht. Bayern bekam von Oberösterreich die obligatorische Linzer Torte, Oberösterreich von Bayern eine Metallfigur (die „Bavaria"). Schwer, aber zumindest leicht in den Koffer für die Heimreise zu bekommen.
Das sollte beim Geschenk der Region Shandong (China) tags zuvor (ein gerahmtes Bild) schwieriger werden, wie sich vor der Abreise beim Packen herausstellte: Nur der Koffer von Christian Kolarik (Landeshauptmann-Büro) war groß genug dafür. Das Bild passte knapp hinein.
Polizei-Eskorte zum Flughafen
Dann geht's mit dem Bus zum Flughafen nach Quebec. Heimflug. Wir werden von Zivilfahrzeugen der Polizei eskortiert. Mit dabei natürlich auch wieder der von der Regierung in Quebec abgestellte Leibwächter (wir berichteten) von Landesrätin Haberlander: Polizist Roger Poulin.
Mittlerweile hat sie sich an ihren „Schatten" gewöhnt. „Wir sind schon fast ein Paar", scherzt sie bei der Verabschiedung am Flughafen von Quebec, wo sie von Poulin noch zwei Küsschen auf die Wangen bekommt. Ab jetzt muss sie wieder ohne Bodyguard auskommen. Schafft sie schon, ging ja davor auch. :-)
Der Abflug verzögert sich etwas. Um 15.50 Uhr ist die oö. Delegation in der Luft. Ankunft in Linz Samstag um 10 Uhr, nach Zwischenstopps in Toronto und Frankfurt.
Nächste Konferenz in Oberösterreich
Bei der nächsten „Power Regions"-Konferenz 2020 ist der Weg kürzer. Keine 6.000 Kilometer mehr, sondern nur ein paar Meter: Oberösterreich ist Gastgeber-Region. Thema wird sein: "Smart Region".
Was können wir uns darunter vorstellen? "Es gibt Herausforderungen mit denen alle Regionen konfrontiert sind, etwa Technologie, Digitalisierung. Und die gesellschaftliche Entwicklung, die damit verbunden ist", so Haberlander. Konkret wird's in zwei Jahren um Cyber-Security, E-Mobilität, wie kann man den Menschen besser vernetzen.
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