Fussball
"Kanalratte!" Barca-Vorstand beleidigte Messi übel
Lionel Messi ist eine unbestrittene Ikone des FC Barcelona. Nun tauchten aber Chats auf, in denen ein Vorstandsmitglied der Argentinier beleidigte.
Im Sommer 2021 hat Messi die Katalanen nach 21 Jahren verlassen. Der heute 35-Jährige wechselte zu Paris St.-Germain, dreht nach einer durchwachsenen Premierensaison bei den Parisern nun so richtig auf. Und krönte seine Karriere nun mit dem Weltmeistertitel mit Argentinien.
In Barcelona wird Messi weiterhin wie ein Held verehrt. Deshalb sorgen nun aufgetauchte Chats der ehemaligen Vereinsführung rund um den Ex-Präsidenten Josep Bartomeu für Aufsehen. Darin wird Messi aufs übelste beleidigt. Die katalanische Zeitung "El Periodico" enthüllte am Donnerstag nun WhatsApp-Nachrichten, die die Polizei im Zuge von Ermittlungen sichergestellt hat. Diese Nachrichten stammen demnach von einem Handy von Roman Gomez Ponti, der einst Barcelonas Rechtsabteilung leitete.
"Kanalratte"
Gomez Ponti beschwerte sich am 31. Jänner 2021 in einer Chatgruppe, der auch Bartomeu und der ehemalige Vorstand Oscar Grau angehörten, über Messi. An diesem Tag enthüllte "El Mundo" Details zu Messis damaligem Barcelona-Vertrag.
"Ernsthaft, man kann einfach nicht so nett zu dieser Kanalratte sein", wütete Gomez Ponti. "Der Verein hat ihm alles gegeben und er hat eine Diktatur aus Neuverpflichtungen, Spielerverkäufen, Vertragsverlängerungen und Sponsoren nur für ihn selbst gemacht", schäumte der Leiter der Rechtsabteilung. Außerdem beschwerte sich Gomez Ponti darüber, dass Messi zu Beginn der Corona-Pandemie gefordert habe, ihn und seinen guten Freund Luis Suarez von den Gehaltskürzungen innerhalb der Mannschaft auszunehmen, sprach von einer "Ansammlung von Erpressungen und Unverschämtheiten, die der Verein und alle, die für ihn arbeiten, von diesem mit Hormonen vollgepumpten Zwerg erleiden müssen, obwohl er Barca sein Leben verdankt."
Grau hatte auf den Wutausbruch des Chefs der Barca-Rechtsabteilung mit einem "Ja" als Zustimmung reagiert, Bartomeu bekräftige hingegen: "Barca steht über allem, solche Artikel schaden dem Image des Klubs." Der ehemalige Präsident bekräftigte aber auch, dass Messis Vertrag "absolut tragbar" gewesen wäre, wenn im März 2020 nicht Corona-Pandemie gekommen wäre.
Auch Pique angegriffen
Auch Gerard Pique wurde vom damaligen Vorstand übelst beleidigt. Über den heute 35-Jährigen, der seine Karriere kurz vor der WM in Katar beendete, meinte Gomez Ponti: Man muss sehr skrupellos und ein enormer H****sohn sein." Denn Pique vereinbarte mit dem Klub einen Gehaltsaufschub anstelle einer Gehaltskürzung. Nach Barcelonas denkwürdiger 2:8-Abfuhr gegen die Bayern hatte der Innenverteidiger darüber hinaus öffentlich Veränderungen im Klub gefordert.
Seit März 2021 ist die Barca-Vereinsführung nicht mehr im Amt. Aktuell befasst sich die spanische Justiz mit den Ermittlungen der sogenannten "Barcagate"-Affäre. Der ehemaligen Vereinsführung wurden Korruption, unlautere Verwaltung und das Lancieren einer Verleumdungskampagne gegen die eigenen Spieler vorgeworfen.