Österreich

Kaninchen zum Sterben im Wald ausgesetzt

Statt die vier Hasen in ein Tierheim zu bringen, steckte sie ein Unbekannter in eine Kiste und ließ die Fellknäuel bei Minusgraden im Wald zurück.

Heute Redaktion
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Resi, Rosi, Roger und Richard – wie die vier Kaninchen jetzt heißen, hatten Glück im Unglück. Offenbar wollte sie ihr Besitzer loswerden. Ohne Wasser, Futter oder einer Decke fanden sie zwei Damen vergangenen Freitag in einer Plastikkiste im Wald – bei den vorherrschenden Minusgraden ein sicheres Todesurteil.

Fast gestorben

Statt sie in ein Tierheim zu bringen, steckte ein Unbekannter die vier Kaninchen in eine leere Plastikkiste und stellte diese in einem Wald bei Forchtenstein (Burgenland) ab. Ihrem Schicksal ausgeliefert hätten die Hasen bei den herrschenden winterlichen Temperaturen vermutlich keine Nacht überlebt. Doch sie hatten Glück.

Ein Hund nahm beim Spazierengehen die Fährte der Kaninchen auf. Er führte seine Besitzerin und deren Begleitung zu der Plastikkiste. Die Damen nahmen die halb erfrorenen Hasen erstmal mit nach Hause und kümmerten sich um die Tiere.

Hasen jetzt im Wiener Tierschutzverein

Anschließend brachten die Tierfreundinnen die Kaninchen in den Wiener Tierschutzverein (WTV). Bis auf zum Teil stark verfilztes Fell, fehle den Hasen nichts, heißt es in einer Aussendung des WTV.

„Es ist wirklich unfassbar, wie grausam manche Menschen sein können. Tiere sind keine Wegwerfware, sondern empfindsame Lebewesen, die nicht einfach rücksichtslos ihrem Schicksal überlassen werden dürfen. Zudem ist das Aussetzen eines Tieres eine strafbare Handlung. Leider werden die Übeltäter oft nicht ausgeforscht", so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

Haben Sie etwas beobachtet?

Resi, Rosi, Roger und Richard sind nun im Kleintierhaus des WTV untergebracht. Nach Ablauf der gesetzlichen Fristen können die Tiere an neue Besitzer vergeben werden. Bis dahin bittet der Wiener Tierschutzverein um Verständnis, dass keine weiteren Angaben zur Vergabe gemacht werden können. "Auch Reservierungen sind nicht möglich", heißt es vom WTV.

Für sachdienliche Hinweise ist der WTV sehr dankbar. Sollten Sie etwas beobachtet haben, melden Sie sich telefonisch unter 01/699 24 50.

(mp)