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Kannibale stellt sich: "Kein Hunger mehr"

In Südafrika kam ein Mann zur Polizei und gab zu, Kannibale zu sein. Doch er wolle keiner mehr sein – so wie der Rest seines Dorfes.

Heute Redaktion
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In diesem Haus lagen die Überreste der von Kannibalen ermordeten Frau.
In diesem Haus lagen die Überreste der von Kannibalen ermordeten Frau.
Bild: zVg

Das hört sich an wie ein schlechter Witz oder der Anfang eines noch schlechteres Horrorfilms: Im südafrikanischen Estcourt ist ein Mann in eine Polizeiinspektion gekommen und hat einen menschlichen Arm und ein Bein vorgelegt.

Er erklärte, er sei Kannibale, aber es leid, Menschenfleisch zu essen; er möchte damit aufhören. Als die Polizisten dann in sein Dorf Esigodlweni kamen, waren sie noch mehr geschockt: Bei einer Versammlung der Bewohner stellte sich heraus, dass der Mann nicht der einzige Kannibale im Ort ist.

Von den 971 Einwohnern gab fast ein Drittel zu, ebenfalls Menschenfleisch zu essen. Offenbar hatten zwei Heiler die Bewohner dazu angestiftet, da es sie stark machen und vor Schaden schützen soll. Die Knochen sollten sie dann zu ihm bringen, da dies ihnen in Zukunft Reichtum bringen werde, versprachen sie. Dafür schändeten die Dorfbewohner sogar Gräber und aßen die Teile von Leichen, andere Male gaben die Medizinmänner ihnen Menschenfleisch.

Der Arm und das Bein, das der Kannibale bei der Polizei vorgelegt hatte, stammt von einer jungen Frau. Sie wurde vergewaltigt, anschließend getötet und zerstückelt. Dafür wurden die zwei Heiler und ein weitere Mann (22 bis 32) festgenommen; auch ein Vierter (31) befindet sich in Haft, da er im Besitz von Menschenfleisch war.

(jm)

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