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Kannibale wollte blonde Frauen "verspeisen"

Ein 42-Jähriger wollte seine Kollegin töten und essen. Die Polizei konnte das verhindern, nun steht der Mann vor Gericht.

Heute Redaktion
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(Symbolbild)
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Bild: Sabine Hertel

Seit er sechs Jahre alt ist, hat der 42-jährige K. sexuelle kannibalistische Fantasien. Er stellt sich vor, blonde, junge Frauen zu töten und zu verspeisen. Auch den Drang, seine Fantasien in die Wirklichkeit umzusetzen, verspürte er.

Im Erwachsenenalter sah es zunächst so aus, als wären die Neigungen des psychisch Kranken unter Kontrolle. Er ging einer geregelten Arbeit nach, lebte allein und hatte keine Freundin oder Kinder.

Behandlung half nicht

Im Internet fand er Gleichgesinnte, mit denen er sich austauschte. Als er begann, nach potenziellen Opfern zu suchen, bekam K. Angst vor sich selbst. Er bat das Klinikum Nürnberg um Hilfe, die ihm im Rahmen eines Pilotprojektes präventiv triebdämpfende Mittel verschrieben.

So sollten psychisch Kranke mit Risikoprofil davon abgehalten werden, Straftaten zu geheben. K. blieb auf freiem Fuß, in therapeutischer Behandlung. Das ging zwei Jahre lang gut - bis zum Oktober 2016.

Kollegin sollte "verspeist" werden

Damals postete er wieder in einschlägigen Foren: Er suchte Mitstreiter, die ihm dabei helfen sollten, eine Kollegin zu töten und zu essen. Er bot auch an, Geld für eine Frau zu zahlen, die er essen kann.

Netzwerkfahnder der Polizei kamen ihm auf die Spur und konnten ihn noch vor Begehung der Tat verhaften. Er wurde in der forensischen Klinik in Ansbach untergebracht.

Vor Gericht

Seit Montag steht er wegen "öffentlicher Aufforderung zu Straftaten" vor Gericht. Die Öffentlichkeit wurde nach der Verlesung der Anklageschrift von der Verhandlung ausgeschlossen. Die Stellungnahme des psychiatrischen Gutachters steht noch aus. (red)