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Kannibalismus in überfüllten Drogenkliniken der Taliban

Unter menschenunwürdigen Verhältnissen sperren die Taliban Tausende Süchtige ein. Er herrscht Platzmangel und Hunger – bis hin zum Kannibalismus.

Heute Redaktion
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In Spitälern werden Drogensüchtige seit Monaten zum Entzug gezwungen. Gleich nach der Ankunft wird ihnen der Kopf geschoren.
In Spitälern werden Drogensüchtige seit Monaten zum Entzug gezwungen. Gleich nach der Ankunft wird ihnen der Kopf geschoren.
BULENT KILIC / AFP / picturedesk.com

Um dem Drogenproblem im Land Herr zu werden, treiben die Taliban Drogensüchtige zusammen und sperren sie zur Entgiftung für mehrere Monate in Krankenhäusern ein. Der dänische Journalist Philip Kokhar besuchte vergangenen Monat eines dieser Rehabilitationszentren in Kabul und schilderte für "Denmark Radio" das Erlebte. Das zum Rehabilitationszentrum umfunktionierte Spital in Kabul ist für rund 1000 Patienten ausgelegt und beschäftigt rund 350 Mitarbeiter zur Pflege der Patienten. Stationiert seien dort aktuell über 3000 Personen – und es würden täglich mehr.

Mann getötet und gegessen

Die Patienten werden zu dritt in Betten gepfercht, sitzen auf nacktem Beton und leiden Hunger. Der Hunger sei teils so groß, dass die Menschen Gras essen, um sich den Magen zu füllen und den Schmerz des Hungers auszuhalten. Gerüchten zufolge ergriffen sie aber auch andere Mittel, um den quälenden Hunger zu stillen. Die Insassen hätten auch bereits Tiere, wie zum Beispiel Katzen, gegessen und auch Fälle von Kannibalismus seien schon vorgekommen.

Ein Patient, der letzten Monat mit Kokhar sprach, sagte zu diesem, dass einige der Insassen einen Mann getötet und ihn gegessen hätten, schreibt die "Daily Mail". "Sie haben einen Mann getötet, ein Feuer gemacht und seine Eingeweide gegessen", so der Mann. Auch erzählte er dem Journalisten, dass einige der Patienten draußen im Park Katzen gegessen hätten. Andere Insassen berichteten davon, dass es an der Tagesordnung sei, dass Menschen vor Hunger plötzlich tot umfallen.

Taliban verdienen am Drogengeschäft mit

Im vergangenen Jahr machten die Taliban nach ihrer Machtübernahme deutlich, dass es eines ihrer Ziele sei, den Drogenkonsum im Land zu bekämpfen. Seither treiben sie die Süchtigen unter Brücken, wo sie Drogen konsumieren, zusammen, schlagen sie und bringen sie gewaltsam in Behandlungszentren, schreibt "Aljazeera".

Afghanistan gilt als einer der führenden Produzenten von Heroin und Methamphetamin. Exportiert wird auf die Schwarzmärkte der ganzen Welt. Auch die Taliban verdienen am Geschäft mit den Drogen, besonders durch die Opiumproduktion in den ländlichen Gebieten Afghanistans. Laut UN-Beamten haben die Taliban zwischen 2018 und 2019 wohl mehr als 400 Millionen Dollar mit dem Drogenhandel verdient. Da nach der Machtübernahme durch die Taliban fast alle internationale Hilfe gestoppt wurde, wird sich die Situation so schnell auch nicht ändern, schätzen Experten.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com