Im Leben eines ÖVP-Spitzenkandidaten muss alles seine Ordnung haben: Pünktlich um 9.00 Uhr schritt Michael Spindelegger in seinem Heimatort Hinterbrühl in Niederösterreich in Begleitung seiner Familie zur Wahlurne.
Der frühe Vogel fängt den Wurm: Der erste Spitzenpolitiker an der Wahlurne war Vizekanler Michael Spindelegger, der pünktlich um 9 in Hinterbrühl an der Urne erschien. Kanzler Faymann busselte in Wien-Liesing seine Frau, bevor er seine Stimme abgab.
Nach der Wahl will Spindelegger seinen Sohn zum Fußball führen, um sich dann bei der heiligen Messe den Segen für den Wahlsonntag geben zu lassen. Auf die Frage, ob er denn heute neuer Regierungschef werde, meinte Spindeleggeer: "Heute werde ich noch nicht Bundeskanzler. Aber ich rechne damit, dass wir ein gutes Ergebnis haben."
SPÖ-Chef Werner Faymann hat sich Sonntagvormittag bei seiner Stimmabgabe für die Nationalratswahl durchaus zuversichtlich gezeigt: "Das Bauchgefühl ist in Ordnung", meinte der Bundeskanzler gegenüber Journalisten. Auf Prognosen ließ sich Faymann nicht ein. Nun sei der Wähler am Wort, er sei auf dessen Votum gespannt.
Tagwache bei Faymanns: Vor halb sechs
Begonnen hat der Wahltag für den Kanzler schon früh. Wie Faymann berichtete, habe er bereits um halb sechs gefrühstückt. Dafür verantwortlich war die Tochter des Kanzlers, die ihn schon im Morgengrauen aufgeweckt hatte.
Kanzler musste warten, bis er wählen konnte
Erschienen zur Stimmabgabe in Wien-Liesing war Faymann mit seiner Ehefrau Martina. In dem überaus kleinen Wahllokal herrschte enormes Gedränge. Faymann musste auch gut fünf Minuten ausharren, bis er an der Reihe war, den Stimmzettel in die Urne zu werfen.
Spindelegger-Clan wählte gemeinsam: Frau, Sohn, Vater
Begleitet hatten Spindelegger seine Frau Margit und Sohn Patrick. Der Noch-Vizekanzler erschien in grauem Anzug und hellblauer Krawatte. Bereits vor dem Wahlakt war Händeschütteln und Plaudern mit Anrainern vor dem Lokal in der örtlichen Volksschule angesagt. "So, ab jetzt gilt's", gab sich der ÖVP-Spitzenkandidat beim Einwurf seines Stimmzettels zuversichtlich. Auch besonders aufgeregt sei er nicht. "Schaue ich so aus, als wäre ich schon ein völliges Nervenbündel?" antwortete er auf eine entsprechende Frage.
Nach dem Mittagessen in seiner Heimatgemeinde will der ÖVP-Chef schließlich in die Parteizentrale nach Wien fahren, um mit seinen Mitstreitern auf das Wahlergebnis zu warten. Feiern will die ÖVP am Abend in einem Festzelt nahe der ÖVP-Räumlichkeiten.
Strache ging ins Fitnesscenter
Der FP-Parteichef, der ohne Begleitung bei der Wahlurne in Wien-Landstraße erschien, musste aus organisatorischen Gründen vor der Wahlurne einige Minuten warten. Als er dann den Stimmzettel ausgehändigt bekam, meinte er in Anspielung auf den Wahlslogan der FPÖ: "Das ist ein Zeichen der Nächstenliebe."
Nach dem Urnengang ging Strache ins Fitnessstudio und anschließend mit seiner Verlobten essen. Danach werde er ins Büro zu seinen Mitarbeitern fahren und der Wahlergebnisse harren, sagte Strache.
Glawischnig macht Hausarbeit und erhofft sich "gutes Plus"
Gemeinsam mit Ehemann Volker Piesczek ist Grünen-Spitzenkandidatin Eva Glawischnig am frühen Sonntagnachmittag in einer Volksschule in Wien-Hernals wählen gegangen. Für den Ausgang der Nationalratswahl sei sie "zuversichtlich, aber schon sehr aufgeregt." Auf eine Ergebnisprognose wollte sie sich nicht einlassen, sie erwarte sich "ein gutes Plus".
Den Vorabend der Wahl habe sie mit guten Freunden und einer Flasche Wein gemütlich verbracht, sagte Glawischnig, und dann "total gut" geschlafen. Ihr weiteres Programm für den Wahltag: "Jetzt werde ich noch den Geschirrspüler ausräumen, und dann geht's ins Büro." Sie habe ein gutes Gefühl und sei mit sich und dem Wahlkampf der Grünen zufrieden. "Ich hoffe, dass es sich ausgezahlt hat."
APA/red.