Ukraine

Kanzler kündigt Telefonat mit Kriegsherr Putin an

Bundeskanzler Karl Nehammer wird am Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren – um ihn mit den Kriegsfolgen zu konfrontieren.

Rene Findenig
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Bundeskanzler Karl Nehammer nach seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin.
Bundeskanzler Karl Nehammer nach seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin.
Alexander Zemlianichenko / AP / picturedesk.com

Bundeskanzler Karl Nehammer wird am Freitag ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin führen, gibt das Kanzleramt bekannt. Im Vorfeld habe er bereits mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ministerpräsident Denys Schmyhal und dem Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes Peter Maurer sowie dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen, heißt es.

"Im Sinne einer aktiven Neutralitätspolitik ist es Bundeskanzler Nehammer wichtig, mit allen Seiten in Kontakt zu bleiben und einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung und einer Linderung des durch den Krieg ausgelösten menschlichen Leids zu leisten", heißt es in einer Aussendung. Mit Putin wolle Nehammer "über die Möglichkeiten eines Gefangenenaustauschs und die Schaffung von sicheren grünen Korridoren sprechen", hieß es im Vorfeld des Telefonats.

    4.446 Meter hoch ist Wladimir Putins höchstpersönlicher Gipfel in Kirgisistan.
    4.446 Meter hoch ist Wladimir Putins höchstpersönlicher Gipfel in Kirgisistan.
    Screenshot Twitter

    "Es ist weiterhin wichtig, Wladimir Putin mit den Folgen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu konfrontieren. Die militärische und humanitäre Lage im Donbass und anderen Kampfgebieten ist dramatisch. Beide Seiten erleiden jeden Tag schwere Verluste. Auf humanitärer Ebene tut Österreich alles, um die fürchterlichen Folgen des Krieges zu mildern, deshalb werden wir uns auch um schwerverletzte Zivilisten, Frauen und Kinder kümmern und sie medizinisch versorgen", so der Kanzler.

    Ebenso sei es wichtig, "zu einer Lösung bei der Frage des Exports der ukrainischen Ernte zu gelangen, bevor diese vor Ort verrottet und es gleichzeitig in vielen Teilen der Welt zu einer Hungersnot kommt". "Das ukrainische Volk hat weiterhin unsere volle Solidarität und Unterstützung. Der Angriffskrieg der Russischen Föderation sorgt für unendliches Leid und zwingt Millionen Menschen dazu, ihre Häuser, ihre Wohnungen, ihr Land zu verlassen", so der Kanzler. Dazu komme "die aktuelle militärische Eskalation im Donbass. Dort sterben jeden Tag ukrainische, aber auch russische Soldaten in diesem sinnlosen Angriffskrieg".

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