Politik

Kanzler musste am Airport zum Sprengstoff-Check

Österreichs Spitzenpolitik verlagert sich für die nächsten Tage in die USA. Kanzler und Außenminister sind auf dem Weg nach NYC. "Heute" ist dabei.

Clemens Oistric
Schallenberg und Nehammer reisen in der Holzklasse in den Big Apple.
Schallenberg und Nehammer reisen in der Holzklasse in den Big Apple.
Heute

Österreichs Polit-Spitze gibt sich in Zeiten der Teuerung betont sparsam: Bundeskanzler Karl Nehammer (49) und Amtsvorgänger Alexander Schallenberg (53, beide VP) sind Montagvormittag in die USA aufgebrochen. Bevor es jedoch in den Flieger ging, hieß es für den Außenminister: "Warten" - denn eine riesige Schlange hatte sich vor dem Check-in gebildet. Kanzler Karl Nehammer kam auch später als geplant an den Schalter  - er musste noch zum Sonder-Sprengstoff-Check. Nehammer nahm es gelassen: "Die wissen offenbar, dass ich eine militärische Spezialausbildung habe“.

In der Boeing 777 haben dann beide für über neun Stunden in der Premium Economy Platz genommen und auf ein Business-Class-Ticket verzichtet. Extra zur Normal-Holzklasse: Essen in Keramik-Geschirr und Welcome Drink. Wie von "Heute" berichtet, nehmen beide an der 77. UNO-Vollversammlung in New York teil.

Probleme vor Abflug – Mindestens 30 Minuten Verzögerung

Bevor der Flieger in Richtung New York City abhob, kam es zu einigen Schwierigkeiten. Da der Pilot sein Abflugs-Zeitfenster verpasste und die AUA-Maschine nicht abheben konnte, musste er nach einer neuen Route suchen. Wie "Heute" erfuhr, werden Kanzler sowie Außenminister mit mindestens 30 Minuten Verspätung abheben – 11.27 Uhr ist die neue Startzeit. Flugzeit in die US-Metropole beträgt übrigens etwa 9,5 Stunden.

Van der Bellen bleibt nur 48 Stunden

Es wird ein regelrechtes Marathon-Programm: Nehammer – für ihn ist es die erste Amerika-Reise als Kanzler – bleibt 55 Stunden; Bundespräsident Alexander Van der Bellen gar nur 48. Das Staatsoberhaupt erweist am Montag mit "First Lady" Doris Schmidauer (58) noch der Queen in London die letzte Ehre. Danach reist er (ohne Gattin) mit einer Linienmaschine nach NYC, wo er um 21.20 Uhr Ortszeit (3.20 Uhr in Wien) erwartet wird und somit das Delegationsessen versäumt. Wie in den Vorjahren wurde das Österreicher-Lokal "Schilling" unweit des Broadway dafür ausgewählt.

Nehammer trifft NY-Bürgermeister

"Heute" hat alle Backstage-Infos der "Polit-Schullandwoche" in New York.

Getrennte Unterkünfte Van der Bellen, Nehammer und Schallenberg wohnen in drei unterschiedlichen Hotels.

Gesprächsmarathon für den Außenminister Gleich zehn bilaterale Gespräche mit seinen Amtskollegen stehen an. Schallenberg, der als Diplomaten-Sohn die ersten Jahre seines Lebens in Indien verbracht hat, trifft den indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar zum bereits vierten (!) Mal in diesem Jahr. Thema: der russische Krieg und seine globalen Auswirkungen. Indien hat den Ton gegenüber Russland zuletzt verschärft.

Wer spricht wann? Traditionell ist Brasilien das erste Land, das bei der Generalversammlung seine Rede abgeben darf. Gefolgt von den USA. Da Präsident Joe Biden aber – wie VdB – am Montag bei den Queen-Trauerfeierlichkeiten dabei ist, wird er seine Rede daher ausnahmsweise erst am Mittwoch Vormittag halten. Seinen Platz übernimmt Senegal.

Schallenberg hält die Rede für Österreich Durch sein gutes Standing auf internationalem Parkett kommt er am Donnerstag (zwischen 19.00 und 20.00 Uhr Westküsten-Zeit) als erster Außenminister nach den Regierungschefs an die Reihe. Vor ihm: Premierminister von Guinea, direkt nach ihm: der Außenminister von Mexiko. Erst Samstagmittag darf der russische Außenminister Lawrow ran – da ist Österreichs Polit-Delegation längst wieder zurück in Wien.

Wer sitzt wo? Die Sitzordnung in der Generalversammlungs-Halle wird traditionell ausgelost: Den ersten Platz in der ersten Reihe hat sich heuer Belize gesichert, die restlichen Länder (C, D, E, ... bis man wieder bei A anlangt) folgen nach dem englischen Alphabet. Dementsprechend weit hinten sitzt heuer Österreich – zwischen Aserbaidschan und Australien in der letzten Reihe.

Karl Nehammer trifft Dienstagnachmittag NYC-Mayor Eric Adams.
Karl Nehammer trifft Dienstagnachmittag NYC-Mayor Eric Adams.
ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

Und sonst so? Nehammer hat Dienstag und Mittwoch mehrere bilaterale Gespräche geplant – unter anderem mit den Regierungschefs von Irak und Pakistan und dem Präsidenten von Serbien, Aleksandar Vučić. Nehammer trifft den Bürgermeister von New York, Eric Adams. Außerdem: Treffen mit Henry Kissinger und Rabbi Arthur Schneier, Staatsbürgerschaftsverleihungen an Nachfahren von Holocaust-Vertriebenen im Generalkonsulat.

Alle Augen auf Erdoğan-Talk Ein bilaterales Gespräch sticht bei Van der Bellen hervor: Er wird sich mit Türken-Präsident Recep Tayyip Erdoğan austauschen. Außerdem: Unser Staatsoberhaupt trifft UNO-Generalsekretär António Guterres, Kassym-Jomart Tokayev (Kasachstan) und Präsident Maia Sandu (Moldau). Kurz vor dem Heimflug Mittwochabend schneit er noch im American Museum of Natural History beim Empfang von US-Präsident Joe Biden vorbei. Ein Foto, das für den Wahlkampf willkommen ist: VdB auf Augenhöhe mit den Mächtigen der Welt.

"AUA-Force one" wartet am Kennedy Airport Mittwochabend reisen Nehammer und Van der Bellen zurück nach Österreich. Der Jet wird quasi zur "AUA-Force one" – Staatsoberhaupt und Regierungschef fliegen in derselben Linien-Maschine. Außenminister Schallenberg bleibt bis Freitag in New York.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage.</strong> Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in <em>"Heute"</em> ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. <a data-li-document-ref="120032997" href="https://www.heute.at/s/365-jahreskarte-finanzstadtrat-macht-preisansage-120032997">Das ganze Interview &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711"></a>
    24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage. Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in "Heute" ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. Das ganze Interview >>>
    Denise Auer