Oberösterreich
Kapelle "hält Maßnahmen ein", danach 14 Musiker positiv
Bei einer Musikkapelle in Grieskirchen in OÖ gibt es 14 positive Fälle. Dabei habe man "alle Maßnahmen eingehalten".
Am 11. September gab es eine Probe der Eisenbahner-Musikkapelle in Grieskirchen, wie der Verein auf seiner Website in einer Stellungnahme erklärt.
Dabei habe man alle Corona-Maßnahmen eingehalten. Über den Sommer sei das Musikheim sogar "Corona-tauglich umgebaut worden", so Obmann Philipp Zeirzer. "So wurden Desinfektionsmittelspender aufgestellt, der Abstand im Probenraum sichergestellt und verschiedene Hinweise zur allgemeinen Hygiene aufgestellt".
Einige Tage nach der Probe sei es dann aber bei mehreren Musikern zu Symptomen gekommen, so Zeirzer weiter. Sofort sei die Behörde informiert worden. "Im von der Behörde angeordneten Kontakt-Tracing-Verfahren war jedoch der Tag der Musikprobe nicht mehr inkludiert (er lag zu weit zurück)."
Am 17. September habe sich dann herausgestellt, dass es positive Fälle gibt.
Probe am 11. September als Auslöser
"Da sich unsere Mitglieder aber natürlich auch privat treffen, war hier noch nicht klar, ob die Ansteckungen auf die Probe am 11. September 2020 rückzuführen sind. Erst als sich ein weiterer Fall, welcher außerhalb der Musikprobe keinerlei Kontakt zu den Betroffenen hatte, als positiver Corona Fall herausgestellt hat, war klar, dass es einen Zusammenhang mit der Musikprobe geben muss. Die Behörde wurde sofort durch unseren Obmann informiert."
Daraufhin habe man sofort die Anwesenheitsliste samt Kontaktdaten der Teilnehmer an die Behörden übermittelt. Am Freitag, 18. September, wurden alle von der BH Grieskirchen kontaktiert, am Sonntag standen die "erschütternden Ergebnisse" fest, so der Obmann. "Derzeit gibt es bei der EMK Grieskirchen 14 Fälle mit einer positiven Testung. Alle betroffenen MusikerInnen befinden sich in Absonderung."
Viele "völlig symptomfrei"
Neben den üblichen Symptomen wie Fieber und Geschmacksverlust seien auch einige MusikerInnen "völlig symptomfrei".
Wir haben uns zu dieser so weit wie möglich transparenten Veröffentlichung der Situation entschieden, da uns die Gerüchteküche aus der näheren Grieskirchner Umgebung derzeit zwischen 15 und 30 aktiven Fällen zuordnet.
"Ansteckungsgefahr höher als gedacht"
Der Obmann warnt aufgrund der eigenen Erlebnisse nun: "Die Antsteckungsgefahr im Vereinsleben ist trotz aller erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen offenbar höher als gedacht." Und: "Corona/Covid-19 ist primär unsichtbar. Niemand trägt den Erreger gerne bei sich, niemand weiß es, bevor nicht erste Symptome auftreten. Niemand steckt andere absichtlich damit an."
Und Zeirzer nutzt den Fall für einen Appell: "Verhalten Sie sich solidarisch gegenüber Ihren Mitmenschen. Tragen Sie einen Mundschutz wo es erforderlich ist. Gehen sie nicht krank zur Arbeit oder zu privaten Treffen. Halten Sie Abstände ein und kümmern Sie sich um ihre Liebsten."