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Kappe, Shirt, Jeans: DAS ist der coolste Citychef

Heute Redaktion
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Covermodel mit Kappe: Sheffields Bürgermeister Magid "Magic" Magid (29) ist alles, aber nicht gewöhnlich!
Covermodel mit Kappe: Sheffields Bürgermeister Magid "Magic" Magid (29) ist alles, aber nicht gewöhnlich!
Bild: Screenshot Instagram

Er trägt Kappe oder Sombrero und Jeans, nennt Trump einen "Nichtsnutz": Magid Magid (29) ist der coolste Bürgermeister in Großbritannien.

Er ist nicht nur einer der jüngsten, sondern sicher der ungewöhnlichste "Lord Mayor" in Großbritannien und hört auf einen einprägsamen Namen: Magid Magid (29) ist seit Mai Bürgermeister von Sheffield – und spaltet mit seinem Auftreten die Öffentlichkeit. Politiker empfängt er im Rathaus mit verkehrt herum aufgesetzter gelber Baseballkappe, Jeans und grünen Doc-Martens-Stiefeln, die Beine auf dem Tisch – nur die Bürgermeister-Kette verrät seine Position. In Sitzungen erscheint er regelmäßig mit Sombrero. Logisch: Während die einen seine unkonventionelle Art lieben, hassen ihn die anderen für seine angeblich schlechten Manieren – besonders im steifen Großbritannien.

Das Netz berichtet über den coolen Bürgermeister (Quelle: YouTube).

Sein vollständiger Titel lautet "His Right Worshipful First Citizen of Sheffield, the Lord Mayor, Councillor Magid Magid" – doch Gästen bietet er sofort an, ihn nur Magid zu nennen. Der Neo-Bürgermeister war mit seinen Eltern mit fünf Jahren aus Somalia geflüchtet und mit 28 zum Ortschef ernannt worden – jung, muslimisch erzogen, Flüchtling, exotischer geht es kaum. Und auch seine erste Amtshandlung kommt ungewöhnlich daher: Arbeitsplätze oder Wohnraum schaffen? Umweltmaßnahmen? Magid Magid lud lieber alle 518.000 Einwohner zu einer öffentlichen Vorführung des neuen "Mamma Mia"-Films mit ihm ein – und viele kamen!

Er nennt Trump "Nichtsnutz" und die Queen "Liz", wenn ihm ihr Name einfällt

Seine Vorgänger im Amt waren (eine Menge) Adlige, Stahlmagnaten oder Juweliere, aber Magid Magid kümmert die große Verantwortung wenig. Nur den Namen der Queen vergisst er ab und zu – hieß sie jetzt Victoria oder doch Elizabeth? Die Königin, die er dann "Liz" nennt, will er übrigens nicht nach Sheffield einladen. Das hat keine politischen Gründe: "Sie kann gerne kommen, ich würde sie zu einem Drink einladen. Aber die Sicherheitsvorkehrungen und alles andere muss sie bezahlen, das kann sich Sheffield nicht leisten!"

Magid Magid liebt die Inszenierung (Quelle: Instagram).

Die meisten Bürger lieben Magid, der Mitglied der britischen Grünen ist, wegen seiner Ehrlichkeit und Direktheit – US-Präsident Trump nannte er öffentlich einen "Nichtsnutz" und ließ sich den Spruch gleich aufs T-Shirt drucken. Als er seinen Amtseid ablegte, erklang die Filmmusik von Star Wars und Superman. Er hat Meeresbiologie studiert und sich zeitweilig bei "Mixed-Martial-Arts-Kämpfen versucht – dort trat er als "Magic Magid" auf. Als zweite Amtshandlung ließ er seine "10 Gebote" für Sheffield auf Plakatwänden drucken: "Sei kein Arsch!" ist das erste Gesetz, "Sag deiner Mama, dass du sie liebst", ist ein weiteres "Gesetz", das er mit "Magic Magid" unterschreiben ließ.

"80 bis 90 Prozent aller Empfänge habe ich abgesagt – unnötig!"



Der Grüß-August und Händeschüttler zu sein, dazu hat Magid Magid keine Lust: "Ich habe 80 bis 90 Prozent aller Einladungen und Empfänge abgesagt – sie sind unnötig!" Diese und ähnliche Aktionen schaffen Feinde: Eine Petition mit 6.000 Unterschriften hatte zum Ziel, ihn als Bürgermeister abzusetzen. Die Regierung schmetterte den Protest ab. Begründung: Er sei ja nicht für seine Ernennung verantwortlich zu machen ...

(tas)