Niederösterreich
Kaputte Mauer – Rentner muss nun 1.100 € Strafe zahlen
Wegen seiner desolaten Gartenmauer soll Pensionist Heribert Wallner (75) satte 1.100 Euro Strafe zahlen. Doch er sieht die Schuld beim Nachbarn.
Seit 64 Jahren wohnt der ehemalige ÖBB-Mitarbeiter Heribert Wallner schon im selben Haus in Amstetten. Die Steinmauer zum Nachbargrundstück gab es noch länger, nämlich rund 100 Jahre. Eben diese bereitet dem Pensionisten jetzt große Sorgen. "Die Probleme mit der Mauer fingen an als ein neuer Nachbar einzog, das alte Haus wegriss und ein neues baute. Durch die Bagger-Arbeiten bei der Mauer wurde die Mauer beschädigt", sagt er. Ein Gutachten des Nachbarn gibt allerdings dem Wind die Schuld an der kaputten Mauer.
Arbeiten nicht ausreichend erledigt
Im August 2020 bekam Heribert Wallner von der Gemeinde schriftlich die Aufforderung seine desolate Gartenmauer in Stand zu setzen. Die Standsicherheit des Gemäuers sei nicht gegeben und wiederherzustellen. Außerdem sei der provisorische Sichtschutz aus Wellblech zu entfernen. Nach erledigter Arbeit sollte der Pensionist eine Fachfirma die erledigte Arbeit bestätigen lassen.
Wallner entfernte das Wellblech errichtete einen Wildzaun als Sichtschutz. "Ich bin aufgrund meines Alters nicht mehr in der Lage die Mauer selbst wieder aufzumauern und dachte mir, die Angelegenheit sei damit erledigt", sagt er. Damit lag er falsch. Weil der Pensionist der Aufforderung nicht entsprechend nachgekommen war, bekam er jetzt eine Strafe von der Bezirkshauptmannschaft Amstetten. Laut der Behörde hätte Wallner ohnehin eine Firma beauftragen und die Arbeit nicht selbst erledigen sollen.
1.100 Euro soll der Amstettner für seine Versäumnisse bezahlen, viel Geld für einen Pensionisten in der heutigen Zeit. Alternativ kann der 75-Jährige auch 34 Stunden ins Gefängnis gehen um, seine Strafe zu begleichen.