Österreich

Kardinal feuert Polizeiseelsorger nach Demo-Auftritt

Diakon Uwe Eglau muss nach seiner Rede bei der Corona-Demo am 15. Jänner gehen. Erzbischof Christoph Schönborn "entpflichtet" ihn vom Dienst.

Christian Tomsits
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Erzbischof Christoph Schönborn zog die Reißleine.
Erzbischof Christoph Schönborn zog die Reißleine.
picturedesk.com/screenshot

Da hilft auch kein Stoßgebet mehr. Der langjährige Polizeidiakon Uwe Eglau, der erst vor Kurzem mit einem offenen Brief für Furore sorgte, darf nicht mehr für die Kirche tätig sein. Nach einem Demo-Auftritt in Wien am 15. Jänner zog der amtierende Wiener Erzbischof Christoph Schönborn noch vor dem Wochenende die Reißleine und feuerte den Geistlichen. Eglau hatte sich auf offener Bühne mit einem hingerichteten Kriegsdienstverweigerer der Nazi-Zeit verglichen und gefordert, dass "diese Form der Regierung ein Ende hat."

Offener Brief und Rede waren zu viel

"Deine öffentlichen Meinungsäußerungen hinsichtlich der Regierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie in Form eines Offenen Briefes an den Herrn Bundesminister für Inneres bzw. durch deinen öffentlichen Auftritt im Rahmen der Coronademonstration am 15. Jänner sind geeignet, dass deine Privatmeinung als offizielle Position der kath. Kirche missverstanden werden kann", schrieb der Erzbischof an den Diakon.

Der Brief im Wortlaut
Der Brief im Wortlaut
Screenshot

Verhalten könne Vertrauen schädigen

Das könne Schaden für das von gegenseitigen Vertrauen geprägte Verhältnis zwischen Kirche und Staat im Bereich der Polizeiseelsorge nach sich ziehen, heißt es in der offiziellen Abberufung abschließend. Der Brief wird von Besuchern der Demonstrationen und Sympathisanten der Corona-Leugner bereits vielfach im Netz geteilt und der 56-Jährige als Märtyrer gefeiert.

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