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Kardinal: "Kaffeepause ist wichtige Einrichtung"

Heute Redaktion
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Bild: Alessandra Tarantino (AP)

Im Vatikan wartet man weiter auf einen Start-Termin für das Konklave, die Papst-Wahl. Auch am Mittwoch, dem dritten Tag der sogenannten Generalkongregationen zur Vorbereitung des Konklaves für die Wahl eines neuen Papstes, gab es keine Entscheidung. Vor allem die US-Vertreter drängen auf ein längeres Konklave. Der Ofen, wichtigstes Utensil des Konklaves, ist aber bereits eingetroffen.

, gab es keine Entscheidung. Vor allem die US-Vertreter drängen auf ein längeres Konklave. Der Ofen, wichtigstes Utensil des Konklaves, ist aber bereits eingetroffen.

Im Vatikan wurden am Mittwoch die Vorbereitungen für die Wahl eines Nachfolgers von Papst Benedikt XVI. fortgesetzt, doch noch kein Datum für das Konklave bekanntgegeben. Beim vierten Treffen vor dem Konklave waren am Mittwoch 153 Kardinäle anwesend, 113 von ihnen sind unter 80 Jahre alt und damit wahlberechtigt, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi.

Ein Pole und Vietnamese fehlen noch

Bis Donnerstag sollen noch die letzten beiden Papst-Wähler in Rom eintreffen. Dabei handelt es sich um den polnischen Kardinal Kazimierz Nycz und um den Vietnamesen Jean-Baptiste Pham Minh Man. Am Donnerstag werden zwei Generalkongregationen am Vormittag und am Nachmittag stattfinden. Am Mittwoch fand im Apostolischen Palast nur ein einziges Treffen statt.

In der sixtinischen Kapelle wäre seit Mittwoch alles für das Konklave bereit. Der Ofen, in dem die Wahlzettel verbrannt und danach schwarzer oder weißer Rauch aufsteigt, wurde geliefert und montiert. Via Video wirde dies bei der täglichen Pressekonferenz im Vatikan öffentlich gemacht.

US-Kardinäle gegen rasches Konklave

Mehrere US-amerikanische Kardinäle haben vor einem zu frühen Beginn des Konklaves gewarnt. "Wir brauchen Zeit, um zu klaren Vorstellungen zu kommen", sagte Sean Patrick O'Malley laut "Kathpress" am Dienstag in Rom. Dies sei auch die Meinung vieler weiterer Kardinäle, so der Erzbischof von Boston. "Wir sind noch nicht bereit, und ich habe das nie so aufgefasst, dass wir am 10. oder 11. März (mit dem Konklave) beginnen würden", sagte Francis George aus Chicago zu "La Stampa".

"Niemand will etwas überstürzen"

Auch Daniel DiNardo, Erzbischof von Galveston-Houston, betonte, die Kardinäle der Weltkirche wollten vor der Wahl des neuen Papstes "so viel wie möglich" über die Mechanismen der Kurie erfahren. "Niemand will etwas überstürzen", sagte er. Das gelte auch vor dem Hintergrund, dass die Diözesanbischöfe unter ihnen bis zur Osterwoche wieder in ihren Bistümern sein wollten.

O'Malley zeigte sich zuversichtlich, dass die Teilnehmer des Konklaves die gewünschten Informationen auch erhielten. Es gebe unter den Kardinälen viel Nachdenklichkeit über den künftigen Weg der Kirchenspitze. DiNardo hob hervor, die Kurie müsse ein dienendes Instrument des Papstes sein und engen Kontakt mit der Weltkirche halten. "Daran müssen wir arbeiten. Wir wollen eine intensive Diskussion."

"Wichtige Einrichtung ist die Kaffeepause"

Über die bisher stattgefundenen Zusammenkünfte berichteten die beiden unter Schweigepflicht stehenden Kardinäle, sie profitierten besonders von den Gesprächen mit den erfahrenen Altkardinälen, die nach ihrem 80. Geburtstag nicht mehr am Konklave teilnehmen dürfen. "Und eine wichtige Einrichtung ist die Kaffeepause, bei der man sich kennenlernen kann", so DiNardo.

Derzeit hielten in den Versammlungen einzelne Kardinäle vorbereitete Reden. "Manche tun das sehr gelehrt, andere eher journalistisch." Später solle es aber auch einen freien Austausch über die deutlich gewordenen Themen geben. Die meistgesprochene Sprache sei Italienisch. Daneben gebe es Übersetzer für eine Reihe anderer Sprachen.