Wien

Kardinal Schönborn erklärt, wie Beten funktioniert

Hinter allen Gebeten und brennenden Kerzen stecken Gedanken. Teilweise stellt man sich das Beten aber schwieriger vor, als es letztendlich ist.

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Schönborn
Kardinal Schönborn
Bild: Helmut Graf

Oft höre ich die Klage: Ich kann nicht beten! Wie geht das? Ich persönlich glaube, die meisten Menschen beten, nur nennen sie es anders. Im Stephansdom brennen täglich Hunderte kleine Kerzen, Teelichter, hinten beim Altar der Muttergottes. Jede dieser Kerzen wurde von jemandem gekauft, entzündet, hingestellt. Hinter jeder Kerze steckt ein Gedanke an jemanden, eine Bitte für jemanden, eine Sorge, die jemand im Herzen trägt. Wenn ich alle diese kleinen Flammen sehe, dann bin ich sicher: Jede ist ein stilles Gebet!

Manche sagen ermutigend: "Ich halte dir die Daumen!" Andere versprechen: "Ich denke an dich!" Auch wenn es nicht so genannt wird, es ist eine Art Gebet. Wenn wir ohne Schaden aus einer gefährlichen Situation herausgekommen sind und spontan sagen: "Gott sei Dank ist alles gut gegangen!" – ist das nicht eine Art Gebet? Selbst wenn wir sagen: "Glück gehabt!" – meinen wir da nur ein blindes Schicksal, das diesmal nicht zugeschlagen hat? So gibt es viele Situationen, in denen wir spüren, dass wir nicht allein gelassen sind. Wie also beten? Vor allem durch ein häufiges, ehrliches "Gott sei Dank!".

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