Wien

So rührend trauert Kardinal um toten Sohn von Freunden

Antworten von Kardinal Christoph Schönborn, der heute an die Gefahr von Drogen erinnert und warum Gemeinschaft und Halt im Glauben beim Entzug hilft.

Christoph Kardinal Schönborn
Teilen
Der Kardinal, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
Der Kardinal, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
(Bild: Helmut Graf)

Heute ist der internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel, kurz: der "Weltdrogentag". Die UNO macht aufmerksam auf die mehr als eine halbe Million Menschen, die jährlich wegen ihres Drogenkonsums sterben. Das Übel der Drogen ist weltweit. Ein Riesengeschäft für die Händler, ein Elend für die Süchtigen. Oft sind es junge Menschen, die aus der Spirale der Abhängigkeit nicht mehr herausfinden. Die Angehörigen müssen meist ohnmächtig zusehen, denn die Droge hält ihre Opfer fest im Griff. So vor Kurzem der Sohn einer befreundeten Familie. Nach einer viel versprechenden Entzugstherapie schien der Rückweg ins Leben gefunden. Dann der Rückfall: die tödliche Überdosis.

Der Ausstieg aus der Droge ist nicht zuerst eine Frage der Willensstärke. Drogenabhängigkeit ist wie jede Sucht eine Erkrankung. Sie braucht professionelle medizinische Hilfe. Darüber hinaus können gute Gemeinschaften und der Halt im Glauben helfen, von der Droge freizukommen. In meiner Küche hängen Fotos von jungen Menschen, die an einer Überdosis gestorben sind, und von anderen, die die Sucht besiegen konnten. Für beide bete ich. Ich glaube, dass Gott sie alle fest in sein Herz schließt.