Wien

Kardinal Schönborn über den Sonntag der Barmherzigkeit

Der Sonntag eine Woche nach Ostern wird "Sonntag der Barmherzigkeit" genannt. Was bedeutet das Wort Barmherzigkeit eigentlich?

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Bild: Helmut Graf

Übermorgen, eine Woche nach Ostern, ist der "Sonntag der Barmherzigkeit". Warum wird er so genannt? Barmherzigkeit – das klingt etwas altmodisch, fast wie ein Fremdwort. Was bedeutet es? Wir wissen ziemlich genau, was mit dem Gegenteil gemeint ist, wenn wir jemandem vorwerfen, dass er unbarmherzig ist, hart und herzlos handelt. Ganz anders verhält sich jemand, der ein großes und weites Herz hat. Das sind Menschen, die Mitgefühl haben, die mit den Schwächen der anderen geduldig und nachsichtig umgehen.

Barmherzigkeit – ist sie heute nicht weltfremd? Ist sie gar ein Zeichen von Schwäche? Im ständigen Konkurrenzkampf des Lebens zählt doch das Recht des Stärkeren. Sich durchsetzen, sich behaupten, das ist gefragt. Bloß mit Barmherzigkeit lässt sich kein Unternehmen gewinnbringend führen, kein Kind erziehen, kein gerechtes Gerichtsurteil fällen. Braucht es nicht auch Strenge und Grenzen? Ohne Gerechtigkeit gibt es keine echte Barmherzigkeit. Immer nur nachgeben, alles durchgehen lassen, das hat mit Barmherzigkeit nichts zu tun – und auch nicht mit Gerechtigkeit. Es braucht sie beide. Aber Gott ist vor allem barmherzig. Darauf vertraue ich.

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