Österreich

Kardinal Schönborn: Arbeitslos am 1. Mai?

Antworten von Kardinal Christoph Schönborn, der angesichts der gestiegenen Arbeitslosenzahlen auf den Sozialstaat Österreich vertraut.

Heute Redaktion
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Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Bild: Helmut Graf

Am Freitag, am 1. Mai, ist der Tag der Arbeit. Heute, am Donnerstag: Tag der Arbeitslosen. Glücklich, wer einen Arbeitsplatz hat. Mehr als 200.000 Menschen haben in den vergangenen Wochen ihre Arbeit verloren. Bei vielen nimmt hingegen die Arbeitsbelastung zu: in Krankenhäusern, der Landwirtschaft, der Nahversorgung oder in manchen Ämtern. Die vielen Arbeitslosen bedrückt die Unsicherheit: Wie wird es weitergehen?

Hinter jedem Arbeitslosen steht ein persönliches Schicksal, eine Lebensgeschichte. Manche haben durch die Krise alles verloren, was sie mühsam aufgebaut haben. Besonders hart trifft es Alleinerziehende, Freischaffende, kleine Betriebe. Arbeit bedeutet nicht nur materielle Sicherheit, sie gibt auch Sinn und Würde im Leben.

Werden wir es schaffen, in und nach der Krise Arbeit gerecht zu verteilen? Wird es gelingen, weiter mit den Schwächeren solidarisch zu sein? Oder kommen jetzt die großen Konzerne, die wie Haie die kleinen Unternehmen schlucken? Werden sich Krisengewinner an der Not der anderen bereichern? Jetzt wird es eine starke Sozialpartnerschaft brauchen. Gerade jetzt muss sich der Sozialstaat Österreich bewähren.