Multimedia

"Karen"-Memes: Weiße Frauen als Lachnummer im Netz

Auf Social Media erzielen "Karen"-Videos derzeit hohe Klickzahlen.

Teilen
"Karen" in Aktion
"Karen" in Aktion
Instagram

Weiße, privilegierte Frauen werden aktuell vermehrt zur Zielscheibe von Videoclips, die sich im Netz hoher Beliebtheit erfreuen – sogenannte "Karens". Täglich erscheinen Dutzende neue Videos auf Plattformen wie Instagram. Die beliebtesten Accounts verzeichnen Millionen Follower. Meist zeigen diese Clips Frauen, die andere rassistisch beleidigen oder anderweitig ausrasten. Nicht selten fällt dabei der Satz "Ich möchte mit dem Geschäftsführer reden!".

"Sie wohnen hier nicht, ich rufe die Polizei"

Eine Geschichte, um die es in den Videos immer wieder geht: Eine Frau ruft die Polizei, weil eine meist schwarze oder mexikanische Person zu nahe an ihrem Grundstück, oder eben in ihrem Heimatort herumsteht, und ihr das nicht passt. Diese hilft sich, indem sie das Handy zückt und die Situation auf Video festhält. Fertig ist der "Karen"-Clip.

Auffallend ist, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Damen von beliebigen Mitbürgern verlangen, sich auszuweisen, oder ihnen ihre Wohnadresse mitzuteilen. Täglich wird eine neue sogenannte "Karen" einem Millionenpublikum vorgeführt.

Zwischen Opfer und Täter

Der Umstand, dass ausgerechnet die Frauen, die hier bei ihren Taten dokumentiert werden, andernorts Sexismus und Ungleichbehandlung ausgesetzt sind, macht diese Sache so brisant und kompliziert. Denn ist ihr Gegenüber plötzlich eine noch schlechter gestellte Gruppe, werden sie selbst zu Rassisten und Unterdrückern. Das zeigen diese Videos, über die derzeit das ganze Netz spricht.