Österreich

Karenzgeld: "Ich warte seit Monaten auf Bescheid!"

Andrea G. stellte Ende August bei der WGKK den Antrag auf Kinderbetreuungsgeld. Doch der Bescheid verzögerte sich immer wieder.

Heute Redaktion
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Mama Andrea G. (38) mit Töchterchen Annabelle (drei Monate).
Mama Andrea G. (38) mit Töchterchen Annabelle (drei Monate).
Bild: Denise Auer

Der Ärger rund um die Antragstellung für das Kinderbetreuungsgeld reißt nicht ab. "Heute" berichtete bereits Ende August über massive Verzögerungen. Wie es scheint, dürften die Probleme bei der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) noch nicht behoben sein, wie der Fall von Andrea G. (38) zeigt.

Die Wahlwienerin brachte am 3. August Töchterchen Annabelle zur Welt, am 28. August schickte sie den Antrag für das Kinderbetreuungsgeld ab. "Ich warte jetzt seit über zwei Monaten auf den Bescheid. Zweimal hat mir die WGKK das gleiche Schreiben geschickt, in dem ich Art und Dauer ankreuzen musste. Eigentlich wäre schon die erste Auszahlung fällig gewesen", ärgert sich die PR- und Marketing-Expertin.

Angeblich Kreuz auf Antrag vergessen

Auf "Heute"-Nachfrage meint WGKK-Sprecherin Regine Bohrn: "Der Antrag von Frau G. war unvollständig ausgefüllt, konkret fehlte das Kreuz bei der bevorzugten Variante." Die 38-Jährige soll somit gleich dreimal vergessen haben, das Kreuzerl bei der einkommensabhängigen Variante zu machen: "Auf dem Scan, den ich gemacht habe, war das Kreuz sehr wohl leserlich", meint die gebürtige Tirolerin.

Jetzt gibt es aber ein Happy End: "Wir haben Frau G. telefonisch kontaktiert. Das Kinderbetreuungsgeld wird umgehend ausgezahlt", erklärt Bohrn. Für viele Mütter heißt es aber noch: "Bitte warten!". Bei der WGKK gibt es aktuell rund 900 unbearbeitete Neuanträge, Ende August waren es noch 700.

Schon massive Bearbeitungs-Rückstände im August

Damals klagte auch Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) in einem Brief an WGKK-Generaldirektor Erich Sulzbacher über "massive Rückstände" bei der Bearbeitung von Anträgen für das Kinderbetreuungsgeld. Karmasin sprach im August von 8.000 bis 10.000 offenen Fällen, was die WGKK vehement zurückwies. Die Bearbeitung der Anträge läge durchschnittlich bei vier Wochen, in Wien seien es bis zu vier Monate, so Karmasin weiter. Zudem fehlten zwischen 17 und 20 Mitarbeiter.

WGKK-Verwaltungsdirektorin Karin Zoufal versprach damals im "Heute"-Gespräch: "Wir werden die vom Familienministerium geforderten zusätzlichen 20 Mitarbeiter aufnehmen und in den nächsten Tagen und Wochen alle offenen Angelegenheiten erledigen."

Grund ist Umstellung auf neues "Kindergeld-Konto"

Grund für die Rückstände ist laut WGKK die Umstellung auf das "Kindergeld-Konto" im Frühjahr, die mehr als 460 Varianten gebracht hat und für die Mitarbeiter der WGKK massive Mehrarbeit bedeutet. Täglich (werktags) langen etwa 100 bis 150 Anträge auf Kinderbetreuungsgeld bei der WGKK ein.