Politik

Karl-Heinz Grasser klagt Kräuter

Heute Redaktion
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Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser klagt nun den SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter auf Üble Nachrede und Kreditschädigung, teilte Grassers Anwalt in Mediensachen Michael Rami Mittwochabend mit. Auch Peter Westenthaler verteidigt Grasser.

Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser klagt nun den SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter auf üble Nachrede und Kreditschädigung, teilte Grassers Anwalt in Mediensachen Michael Rami Mittwochabend mit. Auch Peter Westenthaler verteidigt Grasser.

In einer Reaktion auf die Liechtensteinische Aktenaffäre, in der gegen einen Anwalt und Stiftungsrat einer Grasser-Stiftung ermittelt wird, hatte .

Auslöser war ein neuer Skandal in der BUWOG-Affäre: Ein Liechtensteiner Anwalt und Stiftungsrat von Grasser hatte im Herbst und erst nach sechs Wochen wieder zurückgegeben. Die Liechtensteiner Justiz ermittelt gegen den Anwalt, der Verdacht auf Urkundenunterdrückung oder sogar Manipulation steht im Raum. Am Donnerstag findet eine Sondersitzung der Liechtensteiner Regierung dazu statt. Aufgedeckt wurde der Skandal erst jetzt von Medien in Österreich und Deutschland.

 "Unappetitlicher Rülpser"

BZÖ-Bereichssprecher Peter Westenthaler findet, Kräuters Forderung sei "Politjustiz". "Dass eine Regierungspartei via ihrem Parteigeschäftsführer öffentlich die unabhängige Justiz dazu auffordert, jemanden zu verhaften ist - unabhängig von Namen und Ansehen der Person - ein unfassbarer Skandal", meinte Westentaler, der einst gemeinsam mit Grasser zur "Buberlpartie" rund um den verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ, dann BZÖ) zählte. Westenthaler sprach von einem "unappetitlichen Rülpser" von Kräuter.

Das Grasser-ABC

Amtsmissbrauch: Karl-Heinz- Grasser wird vorgeworfen, sein Insider-Wissen als Finanzminister missbraucht zu haben (siehe BUWOG-Affäre).

BUWOG-Affäre: Die exakte Bietersumme des Konkurrenten könnte dem Immofinanz-Konsortium beim Verkauf der Bundes-Wohnungen 10 Millionen Euro an Schmiergeld wert gewesen sein. Grasser könnte die Info weitergegeben haben, so der Verdacht.

Hochegger, Peter: Der Telekom- obbyist hat beim BUWOG-Deal gemeinsam mit Grasser-Trauzeugen Meischberger 10 Millionen Euro als Berater verdient.

KHG: In besseren Zeiten hatte sich Grasser einst selbst als Marke inszeniert.

Meischberger, Walter: Lobbyist und Grasser-Vertrauter, der beim BUWOG-Deal und bei einigen Immo-Deals des Finanzministeriums mitgeschnitten hat (Brehmstraße, Terminaltower).

Telekom: 25 Millionen Euro hat Peter Hochegger bis 2009 als Berater kassiert. Damals war Minister Grasser Eigentümervertreter des teilstaatlichen Konzerns.

Unschuldsvermutung, Es gilt die…: Wurde 2010 zum "Unspruch des Jahres" gewählt.

"zu schön": Im ORF zitierte Grasser Fanpost: "Sie sind für diese abscheuliche Neidgesellschaft zu intelligent und zu schön gewesen…"