Politik

Karl zahlte Schülerin für Robe 2 Euro in der Stunde

Heute Redaktion
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In Bangladesh hätte sie das gleiche verdient: Eine Modeschülerin arbeitete 150 Stunden lang an einer Ballrobe, die Ex-Ministerin Beatrix Karl dann auf der Grazer Opernredoute trug. Die junge Frau bekam dafür zehn Euro von der Ministerin zugesteckt. Erst als die Medien über den Fall berichteten zückte die Politikerin erneut ihr Geldbörsl.

In Bangladesh hätte sie das Gleiche verdient: Eine Modeschülerin arbeitete 150 Stunden lang an einer Ballrobe, die dann auf der Grazer Opernredoute trug. Die junge Frau bekam dafür zehn Euro von der Ministerin zugesteckt. Erst als die Medien über den Fall berichteten zückte die Politikerin erneut ihr Geldbörsl.

Sie ist zwar keine Ministerin, aber genug Gehalt bekommt man auch als ÖVP-Nationalratsabgeordnete. Wie "News" aus dem Umfeld der Modeschule erfuhr, steckte Karl der fleißigen Schneiderin einen 10er zu. Die junge Frau besucht inzwischen ein Mode-Kolleg in Graz und fertigte die Robe in mühevoller Kleinarbeit für eine Schul-Projektarbeit an.

Nach Medienbericht zahlte Karl: 2 Euro in der Stunde

Als die Geschichte in die Medien kam, rückte Karl mit weiteren 300 Euro raus. Auch 300 Euro für den Materialaufwand soll die VP-Spitzenpolitikerin gezahlt haben. Die Ex-Ministerin: "Das ist das teuerste Ballkleid, das ich je besessen habe." Rechnet man das Geld allerdings mit der Arbeitszeit gegen, bekam die Schülerin ganze zwei Euro pro Stunde. In Bangladesh wird zwar im Sweatshop weniger bezahlt, dafür sind dort die Lebenserhaltungskosten auch geringer.

Rechtlich ist dieser Dumping-Preis in Ordnung: Da das Kleid als Schulprojekt gefertigt wurde, ist Karl nicht verpflichtet überhaupt etwas zu zahlen. Im EU-Wahlkampf wirft das allerdings ein wenig schönes Licht auf Karl.