Am Freitag nahmen die Familie, Wegbegleiter und Personen des öffentlichen Lebens in Salzburg Abschied von Karlheinz Böhm. Der Schauspieler und Gründer des Vereins "Menschen für Menschen" erhält ein Ehrengrab. Der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler, ein enger Freund des Verstorbenen, war Hauptredner. Tochter Aida sang für ihren Vater den ergreifenden Song "Hallelujah".
. Der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler, ein enger Freund des Verstorbenen, war Hauptredner. Tochter Aida sang für ihren Vater den ergreifenden Song "Hallelujah".
Die Gedenkfeier mit etwa 400 Gästen aus mehreren Ländern fand in der Salzburger Residenz statt. Witwe Almaz Böhm hatte dazu eingeladen. Sie wurde von den gemeinsamen Kindern, Sohn Nici und Tochter Aida, begleitet. Die 21-Jährige rührte die Trauergäste zu Tränen, als sie gegen Ende der Gedenkfeier zur Überraschung aller Anwesenden das Mikrofon nahm und das Lied "Hallelujah" des Sängers und Songwriters Leonard Cohen sang.
Almaz Böhm fand berührende Worte: "Für mich ist nicht nur der bewundernswerteste Mensch gestorben, den ich kenne, sondern auch mein Ehemann, mein liebster Freund und überaus liebevoller Vater meiner beiden Kinder", sagte Almaz Böhm. Sie bedankte sich bei allen Gästen und Rednern, dem Land Salzburg für die Unterstützung der Feier und der Stadt Salzburg für das Ehrengrab.
Zahlreiche Familienmitglieder Karlheinz Böhms waren aus dem Ausland angereist, unter anderem aus der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden und den USA.
Musikstücke von Karlheinz Böhm selbst ausgesucht
Beim Rednerpult des Carabinieri-Saals erinnerte ein meterhohes Porträt an den Verstorbenen. Es ertönten die Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und Richard Strauss. Die Titel der Musikstücke habe sich Karlheinz Böhm schon zu Lebzeiten vor vielen Jahren ausgewählt, sagte Erich R. Jeske, ein Freund und Sprecher der Familie Böhm.
Böhm liegt in äthiopischer Erde
In einem Brief teilte Almaz Böhm mit, dass ihr verstorbener Mann vor Jahren den Wunsch geäußert habe, in Äthiopien begraben zu werden. Aufgrund seiner schweren Erkrankung konnte der Wunsch nicht mehr in Erfüllung gehen. "Er wollte dann in Salzburg beigesetzt werden. Allerdings konnten wir seinen Wunsch doch teilweise erfüllen: Karl liegt in äthiopischer Erde. Sowohl in der Urne, als auch in seinem Grab befindet sich Erde aus Äthiopien."
Köhler: "Karlheinz, du hast mich Hoffnung gelehrt"
Hauptredner Horst Köhler, der selbst mehrmals die Projektgebiete in Äthiopien besuchte, fand rührende Worte. "Karlheinz, du hast mich Hoffnung gelehrt und den Glauben daran, dass eine bessere Welt möglich ist." Köhler würdigte außerdem den beispiellosen Einsatz für die Menschen in Äthiopien. Professionalität und Menschlichkeit würden dabei keinen Gegensatz bilden.
"Als ich Karlheinz Böhm wieder einmal in Äthiopien besuchte, wurde mir klar, dass Menschen für Menschen echte Veränderung bewirkt, weil sie im Herzen der Menschen entsteht." Köhler schloss mit den Worten "Du hast mich davon überzeugt, dass die Kraft für Veränderung manchmal Mut braucht und manchmal Zorn, aber letztlich immer aus der Schlichtheit der Liebe entsteht. Danke, Karl."
Auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner, die Vizepremierministerin von Äthiopien, Aster Mamo, und der Vize-Präsident der äthiopischen Region Oromiya, Abdulaziz Mohammed, sowie Vertreter der Stiftung "Menschen für Menschen" und Salzburgs ehemalige Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) hielten Ansprachen.
Menschen für Menschen: "Lebenswerk weiterführen"
"Wir werden das Lebenswerk von Karlheinz Böhm weiterführen und dafür arbeiten, dass dieses selbstbestimmte Leben für möglichst viele Menschen Realität wird", sagte Rupert Weber, Geschäftsführender Vorstand von Menschen für Menschen Österreich.