Politik
Karmasin will Tag der Familie statt Tag der Arbeit
Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) will den gesetzlichen freien Tag am 1. Mai abschaffen und stattdessen den Tag der Familie am 15. Mai als neuen Feiertag etablieren. Damit soll die Bedeutung von Familien in Österreich gestärkt werden. Die SPÖ hat schon reagiert: "Finger weg vom 1. Mai". Kurz danach ruderte Karmasin zurück.
(ÖVP) will den gesetzlichen freien Tag am 1. Mai abschaffen und stattdessen den Tag der Familie am 15. Mai als neuen Feiertag etablieren. Damit soll die Bedeutung von Familien in Österreich gestärkt werden. Die SPÖ hat schon reagiert: "Finger weg vom 1. Mai". Kurz danach ruderte Karmasin zurück.
"Der Tag der Arbeit ist ein gutes Relikt aus der Vergangenheit", sagte Karmasin am Mittwoch vor Journalisten. Der Tag der Familie sei ein Tag der Zukunft.
Man würde am 1. Mai nur die Menschen feiern, die im Erwerbsprozess sind, aber es gäbe viele andere, wie etwa Eltern die in der Karenz Kinder betreuen oder Menschen die ältere Personen pflegen und damit nicht im Erwerbsprozess stehen. Daher sei der Tag der Arbeit ein Tag der Vergangenheit und der 15. Mai als Tag der Familie ein Tag der Zukunft.
Mikl-Leitner: 1. Mai bleibt, Karmasin rudert zurück
ÖAAB-Chefin Johanna Mikl-Leitner findet "die Idee den Familien einen eigenen gesetzlichen Feiertag zu widmen, gut im Sinne der Wertschätzung der Gesellschaft unseren Familien gegenüber. Allerdings nicht statt dem 1. Mai, sondern ebenso am 1. Mai." "Wir würden damit ein wichtiges Zeichen für unsere Familien setzen, wenn wir den 1. Mai zu einem "Tag der Arbeit und Familie" machen.
Mit dieser Idee kann sich auch Karmasin anfreunden, wie es postwendend aus ihrem Büro hieß.
SP-Schieder: "Finger weg vom 1. Mai"
"Wer den 1. Mai als Feier- und Kampftag in Frage stellt, stellt auch den Kampf für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Frage - und das werden wir nicht zulassen", kommentiert SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder postwendend die Forderung. Schieder erinnert daran, dass der 1. Mai als Feier- und Kampftag im Jahr 1933 schon einmal abgeschafft wurde. "Der 1. Mai als Kampf- und Feiertag hat - wie auch heuer bei den Kundgebungen eindrucksvoll bewiesen - auch für die Familien einen wichtigen Stellenwert. Darum: Finger weg vom 1. Mai!", so Schieder.
Darabos: "Arbeitnehmerfeindliche Forderung"
Eine "ungeheuerliche und arbeitnehmerfeindliche Forderung", kritisierte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos am Mittwoch in einer Aussendung.
SP-Pensionistensprecher: "Karmasin irrt"
Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ), weist die Forderung Karmasins enbenfalls aufs Schärfste zurück. "Karmasin irrt! Arbeit ist für die Menschen die Lebensgrundlage und gerade angesichts der hohen Arbeitslosigkeit ist der Wert von Arbeit wichtiger denn je", sagt Blecha.