Attacke in Favoriten

Karner: "Grüne und FPÖ gegen Messer-Trageverbot"

Innenminister Gerhard Karner will ein Messer-Trageverbot. Doch ausgerechnet die Grünen und die FPÖ wären dagegen, kritisiert der Minister.
Thomas Peterthalner
04.08.2024, 21:10
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Eine blutige Messerattacke in Favoriten sorgt nun für einen Polit-Streit. Ein Afghane (17) soll am Wochenende einen Iraker (18) in der Dampfgasse niedergestochen haben – nur wenige Meter von der Waffenverbotszone in Wien-Favoriten entfernt. Die beiden Männer kannten sich, gerieten in einen Streit, der dann anscheinend eskalierte. Das Opfer schwebte sogar kurzzeitig in Lebensgefahr. Der 17-Jährige hatte ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser im Bund seiner Jogginghose versteckt. Er wurde festgenommen, wir berichteten.

"Gewalttäter entwaffnen"

"Die Polizei braucht bessere Möglichkeiten, um konsequenter und härter gegen kriminelle Banden und Messerstecher vorgehen zu können", reagiert nun Innenminister Gerhard Karner (VP) auf den blutigen Vorfall in Favoriten. "Experten des Innenministeriums und der Polizei haben daher in meinem Auftrag bereits vor Monaten einen konkreten Gesetzesentwurf erarbeitet. Wir müssen Kinder, Jugendliche oder Frauen schützen, Gewalttäter werden entwaffnet und Messer aus dem Verkehr gezogen", so Karner.

"Grüne und FPÖ dagegen"

Doch nicht jeder sei dafür. "Es verwundert, dass ausgerechnet Grüne und auch FPÖ gegen die Entwaffnung von kriminellen Banden sind", so der Innenminister.

Der Gesetzesentwurf wurde laut Karner dem grünen Koalitionspartner am 17. April übermittelt und auch erklärt. Das Ziel laut Innenminister: Jugendliche, Frauen, Kinder schützen und Gewalttäter entwaffnen und aus dem Verkehr ziehen. Dafür brauche die Polizei aber effiziente Befugnisse.

Bis zu 3.600 Euro Strafe

Das Messertrage-Verbotsgesetz beinhalte ein Tragen aller Arten von Messern im Ortsgebiet, in bebauten Gebieten, in Park- und Sportanlagen, in Freizeitparks, bei Veranstaltungen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen. Ausnahmen soll es beispielsweise für Jäger, Militärangehörige oder Pfadfinder geben. Wer sich nicht daran hält, muss mit Strafen von bis zu 3.600 Euro bzw. 6 Wochen Freiheitsstrafe rechnen.

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