Österreich

Kärnten droht erneut Jahrhundert-Hochwasser

Heute Redaktion
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Sonntag und Montag werden in Kärnten laut Wettervorhersage starke Regenfälle niedergehen. Vor allem in Lavamünd ist die Gefahr groß. Ein schweres Hochwasser wie am vergangenen Montag sei dort erneut möglich. In großen Teilen Norditaliens wüteten am Sonntag vormittag bereits schwere Unwetter und verursachten Überschwemmungen.

In Kärnten ist die . Von Südwesten wird sich in der Nacht auf Sonntag flächendeckend starker Niederschlag über Osttirol und den Westen von Kärnten ausbreiten, so die Prognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Meteorologe Gerhard Hohenwarter: "Es wird richtig schütten. Auch Gewitter mit Blitz und Donner sind möglich." Im Gailtal können auch 100 Liter Wasser pro Quadratmeter und mehr zu Boden prasseln. Auch in den Karawanken sollen erhebliche Mengen an Regen niedergehen.

Bis zum Montag werde sich der Regen dann in Richtung Osten verschieben und weniger ergiebig werden. In den Karnischen Alpen wird der Schnee auf den Bergen den Niederschlag noch eine Weile zurückhalten - bis die Schneeschmelze einsetzt. Dann könnten kleinere Bäche wieder über die Ufer treten, Muren und Hangrutschungen hält Hohenwarter für "sehr gut möglich".

Lavamünd zittert vor neuem Hochwasser

Laut Hydrographischem Dienst des Landes ist in Lavamünd ein Hochwasser wie am vergangenen Montag im Extremfall erneut möglich. Bei einem Krisengipfel am Freitagabend mit Kraftwerksbetreiber Verbund, Hydrographischem Dienst und Vertretern der Einsatzorganisationen bereitete man sich auf die Unwetter vor.



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Johannes Moser vom Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten schätzt die Gefährdung Lavamünds hoch ein. "Wir rechnen mit einem 30- bis 100-jährlichem Hochwasser." Das heißt, dass das Wasser im Extremfall wieder so hoch wie am vergangenen Montag steigen könnte. Prognosen für diesen Bereich seien aber schwierig. Mit einem zehn-bis 30-jährlichem Hochwasser rechnet der Experte für die Gail. Dort dürften aber wegen des guten Hochwasserschutzes eher die Zuflüsse zum Problem werden. Generell seien Hochwasser aber für alle Bäche und Seen in Kärnten möglich.

Mehr Hoffnung im Gailtal

Dem Gailtal bescheinigte Hohenwarter sehr guten Hochwasserschutz: "Sofern kein Damm bricht, könnte die Gail gar nicht über die Ufer treten - oder zumindest nur dort, wo dies auch vorgesehen ist." Am Oberlauf der Drau schätzte der Meteorologe die Hochwassergefährdung als "überschaubar" ein. Das Problem sei nur, dass dort schon jetzt das Wasser in den Feldern stehe. In Lavamünd könnte es erneut zu einer kritischen Situation und zu Überschwemmungen kommen. Wie sehr die Pegel steigen, sei aber schwer vorherzusehen.

Der Verbund setzte den Hochwassereinsatzplan für die Draukraftwerke am Freitagabend in Kraft. Dementsprechend wurde mit einem langsamen, kontrollierten Absenken der Staupegel begonnen. Am Samstag wurden außerdem sämtliche Kraftwerke mit Personal besetzt, um ein schnelles Reagieren im Ernstfall zu gewährleisten.