Österreich

Kärnten will Glyphosat verbieten

ÖVP, SPÖ, Grüne und FPÖ sind sich einig: Alle unterstützen ein eigenes Verbot des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die EU erlaubt das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für weitere fünf Jahre. Das trifft vielerorts nicht auf Zustimmung – österreichische Milchbauern wollen etwa freiwillig darauf verzichten – und ruft ÖVP, SPÖ, Grüne und FPÖ in Kärnten auf den Plan.

"Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Glyphosat für Kärnten verbieten zu können. Die Agrarabteilung formuliert eine entsprechende Verordnung im Rahmen des Pflanzenschutzmittelgesetzes", sagte Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) am Donnerstag.

In Regierungssitzung einbringen

Sobald die Verordnung fertig ist, will Benger sie unterschreiben und dringlich in die nächste Regierungssitzung einbringen. Er erwarte, dass auch Landesrat Rolf Holub von den Grünen für den gesamten nicht-agrarischen Bereich diese Verordnung unterschreiben wird, da es zur Verwendung von Glyphosat Übereinstimmung gebe.

Benger kann die Verordnung für ein mögliches Verbot von Glyphosat nur für die die Landwirtschaft formulieren. Holub müsse laut Benger für sämtliche anderen Bereiche, die 85 Prozent der Glyphosatmenge in Kärnten anwenden, mit unterschreiben.

Grüne unterstützen Vorhaben

"Die Zeit der tauben Ohren in dieser wichtigen Causa scheint zu Ende zu sein", erklärte Holub ebenfalls am Donnerstag. Selbstverständlich würden die Grünen jede Maßnahme, die zu einem glyphosatfreien Kärnten führe, unterstützen. Er lasse die rechtlichen Möglichkeiten derzeit prüfen, so Holub.

Auch die SPÖ unterstützt das Vorhaben. Die SPÖ-Landtagsfraktion will die Landesregierung dazu auffordern, auf Basis des Kärntner Landes-Pflanzenschutzmittelgesetzes ein landesweites Glyphosat-Verbot zu prüfen.

FPÖ betont Sinneswandel

Ebenso zeigt sich die Kärntner FPÖ zustimmend. Das landesweite Verbot werde von den Kärntner Freiheitlichen selbstverständlich begrüßt, so FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz. Der plötzliche Sinneswandel (insbesondere der ÖVP) sei wohl der kommenden Landtagswahl zu verdanken, vermutet er.

"Kärnten könnte das erste Bundesland werden, dass 100 Prozent glyphosatfrei ist. Das wäre vorbildhaft. Jetzt gilt es, den Vorschlag rasch und noch vor den Landtagswahlen im März umzusetzen", ließ Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich, in einer Aussendung mitteilen.

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf

    (lu)