Politik
Kärntner FPK zerreißt es (schon wieder)
Der Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Matthias Krenn, wird beim FPK-Parteitag am 21. April gegen den geschäftsführenden Parteichef Christian Ragger antreten.
Der Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Matthias Krenn, wird beim FPK-Parteitag am 21. April gegen antreten.
Krenn will eine "ehrliche Erneuerung", der Neustart müsse auch als solcher erkennbar sein, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Ragger warf er vor, ein gutes Verhältnis zu den Brüdern Scheuch zu haben, dies sei eine vorgegaukelte Erneuerung durch eine immer noch funktionierende Seilschaft.
Er schätze den geschäftsführenden FPK-Obmann Christian Ragger, unterstrich Matthias Krenn am Mittwoch vor Journalisten, doch die "alten Seilschaften hinter ihm" seien für die kleinen Funktionäre ein Riesenproblem. "Es gibt keine neuen Namen, keine Veränderung, diese ist aber unbedingt nötig", begründete Krenn sein Antreten beim FPK-Parteitag am 21. April. Die Ragger am Tag nach der Wahl erteilte Generalvollmacht habe dieser nicht genutzt, so die Kritik der Bürgermeister.
Totalerneuerung gefordert
Krenn fordert eine Totalerneuerung der Partei, schon in Hinblick auf die nächsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen: "Wenn sich nichts ändert, fürchten wir Bürgermeister um die Früchte unserer Arbeit, wir wollen aber keine Spaltung und auch verhindern, dass bei den Kommunalwahlen 2015 viele mit Namenslisten antreten." Es brauche eine Richtungsänderung, die von der Basis ausgehe und nicht von oben diktiert werde, betonte der Kleinkirchheimer Bürgermeister. Seit dem Wahlsonntag herrsche innere Leere, die Partei habe inhaltlich nichts zu bieten, die Funktionäre seien frustriert.
Sprecher der "Initiative ehrliche Erneuerung" bei den Freiheitlichen ist der Bürgermeister von Feld am See, Erhard Veiter. Er meinte, die Freiheitlichen hätten am 3. März "keine Niederlage, sondern ein existenzbedrohendes Debakel" erlitten. "Wir Bürgermeister müssen ja vor die kleinen Funktionäre hintreten, die total verärgert sind, wie wollen wir die denn motivieren, etwa bei der Nationalratswahl für die FPÖ zu laufen, wenn sich nichts ändert?" Es hätten sich bereits zahlreiche Bürgermeister dieser Initiative angeschlossen, unter ihnen befindet sich auch der Keutschacher Kommunalchef Gerhard Oleschko, die Bürgermeister von Arriach, Deutsch Griffen, Ossiach oder etwa der Pörtschacher Franz Arnold. Für Krenn spricht sich auch der Klagenfurter Vizebürgermeister Albert Gunzer aus.
Ragger erwartet sich "klares Votum"
Klagenfurts Stadtchef Christian Scheider wird wiederum von Ragger als Unterstützer genannt. In einer Aussendung dankte der Landesrat zudem den FPK-Bezirksobmännern, von Josef Lobnig bis Adolf Stark und Kurt Scheuch, für ihre Unterstützung seiner Person. Er begrüße die Kandidatur Krenns, erwarte sich aber ein "klares Votum" am Parteitag.
BZÖ-Obmann Josef Bucher sprach angesichts der Entwicklung bei der FPK von einem "Abgesang der Kärntner Freiheitlichen". Die Partei werde zu Grabe getragen, der letzte Akt am Parteitag stattfinden. "Es tritt ein, was wir immer gesagt haben, die FPK ist eine künstliche Partei, das BZÖ wird sie überleben."