Österreich
Kärntnerin stiftete Mutter an, ihre Kinder zu töten
Seit Dienstag steht eine 33-Jährige in Klagenfurt vor Gericht. Sie soll ihre eigene Mutter dazu aufgefordert haben, ihre drei Kinder umzubringen.
Die Anklage gegen die psychisch kranke Frau wiegt schwer. Die 33-Jährige soll versucht haben ihre Mutter bei einem Gespräch in einer Kärntner Psychiatrie zum Mord an ihren drei Kindern anzustiften. Die 55-Jährige meldete den Vorfall bei der Polizei und erstattete Anzeige.
"Es war meine Befürchtung, dass sie sich umbringt und die Kinder mitnimmt", wird die Mutter in der "KleinenZeitung" vor Gericht zitiert.
Immer wieder soll die 33-Jährige ihre Mutter darum gebeten haben, die Enkelkinder umzubringen. "Sie leidet unter paranoider Schizophrenie und hatte Suizidabsichten. Die Betroffene hoffte, ihre Kinder im Tod wieder zu sehen", erklärte Staatsanwalt Christian Pirker in dem Bericht.
"Sie konnte nicht anders"
Der Gedanke hatte sich dabei so fest in den Kopf der Frau manifestiert, dass sie keinen anderen Weg sah, ihre Kinder wiederzusehen. "Sie konnte nicht anders", so Pirker.
Vor Gericht erzählte die 33-Jährige von ihren Schwierigkeiten und den "Alltagsproblemen". Nach jeder Geburt fiel sie in eine postnatale Depression und es ging ihr immer schlechter. Die Frau war mehrmals in der Psychiatrie und flüchtete.
"Niemand hat mir jemals gesagt, dass sie mir helfen und ich meine Kinder später wieder bekomme", so die 33-Jährige vor Gericht.
Kann sich nicht an Gespräch erinnern
Nach den Aussagen der Betroffenen kann sie sich an das Gespräch, in dem sie ihre Mutter zur Tötung ihrer Kinder auffordert, nicht erinnern. Vor Gericht erklärt sie: "Ich bin entsetzt darüber, was ich da gesagt habe." Die Frau wird mit Medikamenten behandelt. Ihre größte Angst sei es, dass sie ihre Kinder nie wieder sehen darf.
Ein Geschworenensenat entschied am Abend die bedingte Einweisung der Frau in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
(wil)