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Karriere-Ende: Görgl fällte Entscheidung auf der Bank

Emotion pur! Beim Rücktritt von Ski-Ass Lizz Görgl liefen Tränen. Wie hängt man die Ski nach 17 Profi-Jahren an den Nagel? Görgl klärt auf.

Heute Redaktion
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Elisabeth Görgl hängt die Ski an den Nagel.
Elisabeth Görgl hängt die Ski an den Nagel.
Bild: GEPA-pictures.com

Nach 17 (!) Jahren im Ski-Zirkus gab Görgl in Wien ihren Rücktritt bekannt. Der zeichnete sich schon im Winter ab, als sie nach dem verpassten WM-Ticket in einem TV-Interview unter Tränen öffentlich über einen möglichen Rückzug nachdachte: "Ich glaube, es geht einfach nicht mehr. Ich habe sehr viel probiert. Ich bin eine Kämpferin und habe mir nichts vorzuwerfen. Aber das ist jetzt hart. Ich glaube, es kommt jetzt etwas Neues", meinte sie damals.

Entscheidung auf Parkbank



Jetzt ist der Rücktritt fix – und die Entscheidung fiel nicht leicht. "Ich habe mir viel Zeit gelassen", verrät Görgl. Erst ein Abstecher zu ihrem Bruder Andreas nach England, dann ausgedehnte Spaziergänge in ihrem neuen Heimatort Maria Enzersdorf. "Die Entscheidung fiel auf einer Parkbank", berichtet sie. "Die Entscheidung, ob ich weiter mit 100 Prozent aus dem Starthaus gehe, musste ich mich Nein beantworten." Das Fazit fällt jedenfalls positiv aus: "Es gab sehr viele schöne Momente. Es sind viele coole Dinge aufgegangen, ich habe meinen Traum echt gelebt", meinte Görgl. "Heuer ist wieder ein wichtiges Sportjahr. Anlass genug, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Ich bemerke, dass ich großes Interesse für neue Dinge in meinem Leben habe und werde daher mit heutigem Tag meine Karriere beenden", so die 36-Jährige.

WM-Gold und Olympia-Bronze



In ihrer Karriere brachte es Görgl auf sieben Weltcup-Siege und 42 Stockerlplätze. Die größten Erfolge waren WM-Gold in Abfahrt und Super-G in Garmisch 2011 – sowie Olympia-Bronze in Abfahrt und Riesenslalom in Vancouver 2010. Immer wieder wurde die Steirerin von schweren Verletzungen zurückgeworfen, sie erlitt schon mit 15, 16 und 20 Jahren Kreuzbandrisse, kämpfte sich trotzdem in die Weltspitze vor. Mit 33 Jahren und 304 Tagen gewann sie in Val d'Isere 2014 ihr letztes Rennen, was sie zur ältesten Weltcup-Siegerin der Ski-Geschichte macht. (gr)